Editorial

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Veröffentlicht: 07.01.2024,
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlich willkommen zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Ein ruhiges Jahr 2024 hat kaum jemand erwartet, das wäre angesichts von Europa-, Landtags- und US-Wahlen auch undenkbar gewesen. Dass die Turbulenzen aber derart schnell eintreten, überrascht schon. Noch vor dem Dreikönigstag musste die Ampel alle Hoffnungen fahren lassen, nach den Festtagen könnte etwas mehr Frieden einkehren. Seitdem aggressive Landwirte Robert Habeck beim Verlassen einer Fähre angegangen haben, geht es nicht mehr um Ruhe, sondern um Grenzüberschreitungen beim demokratischen Protest – und um die Frage, wer sich davon einen politischen Nutzen verspricht.

Auf der einen Seite Empörung über die Attacke, nicht nur bei den Grünen, sondern bei Vertretern aller Ampel-Parteien oder auch beim Christdemokraten Daniel Günther. Sahra Wagenknecht hingegen nannte Habeck „weinerlich“ und „peinlich“, und Hubert Aiwanger kündigte als Konsequenz an, seine Freien Wähler müssten spätestens 2025 nach Berlin ziehen, um gegenüber den Protestierenden keine unterlassene Hilfeleistung zu begehen. So wünschenswert ein friedlicher Jahreseinstieg gewesen wäre: Womöglich ist der Januar, wie wir ihn bislang erleben, ein realistischer Vorbote auf ein konfliktreiches Jahr 2024.

Wir haben, das alles im Blick, heute mit Ricarda Lang über den Vertrauensverlust in die Politik gesprochen und Rolf Mützenich gefragt, wie er die Lage im Land einschätzt.

Wir wünschen eine gute Lektüre; kommen Sie gut durch die Nacht.

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Manuel Berkel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Annette Kuhn, Daniel Schmidthäussler, Sven Siebert und Maximilian Stascheit mitgewirkt.

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