Veröffentlicht: 16.01.2024,
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025
wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.
In ihrem elfjährigen Bestehen hat die AfD viel gelernt. Kommunikationstrainer haben das Spitzenpersonal geschult, Grafikdesigner das Social Media-Auftreten getrimmt, frühere Journalisten von Bild oder Junger Freiheit sprechen für die Partei. Am Dienstag aber zeigte die AfD, dass sie sich trotzdem in Widersprüche verstricken kann. Sechs Tage, nachdem Correctiv von einem „Geheimtreffen“ des Rechtsextremisten Martin Sellner mit AfD-Leuten berichtete, war die Fraktionsspitze nicht in der Lage, glaubwürdig zu erklären, dass sie mit alledem nichts zu tun habe. Einerseits stellte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer die Frage, wer dieser Martin Sellner überhaupt sei. Andererseits betonte er, dass seine Partei mit Sellner „nicht zusammengebracht werden“ wolle. Einerseits sprach man von einer bösartigen Kampagne und konnte kein Fehlverhalten erkennen, andererseits bestätigte Alice Weidel, dass ihr enger Mitarbeiter Roland Hartwig wegen des Treffens gehen musste. Und Co-Parteichef Tino Chrupalla wollte sich zwar einerseits nicht daran erinnern, ob er bei dem Treffen überhaupt dabei war; andererseits betonte er, dass das Treffen ganz bestimmt nicht geheim gewesen sei. Was zeigt: Auch Widersprüche sprechen manchmal eine deutliche Sprache.
Wir vom Berlin.Table grüßen Sie herzlich. Kommen Sie gut durch die Nacht.
Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Caspar Dohmen, Damir Fras, Christian Füller, Merle Heusmann, Franziska Klemenz, Sven Siebert, Corinna Visser und Vera Weidenbach mitgewirkt.
Wir freuen uns über Ihr Interesse.