Editorial

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Von Redaktion

Veröffentlicht: 24.01.2024,
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Die Hoffnung stirbt auch in Amerika zuletzt. Und doch stehen die USA und mit ihnen die ganze Welt seit der Niederlage von Nikki Haley in New Hampshire vor einer Wiederholung des Duells zwischen Donald Trump und Joe Biden. Monatelang. Mit schmutzigen Attacken. Und mit lähmenden Konsequenzen für die Handlungsfähigkeit der Weltmacht. Nicht nur in der Ukraine und im friedenssehnsüchtigen Teil Israels wird die Angst konkret, dass in größter Not der wichtigste Verbündete abhandenkommen kann. Bei diesen Aussichten wächst selbst unter Polit-Nerds der Reflex, sich abzuwenden. Dabei ist das Gegenteil richtig: den Blick noch schärfer auszurichten.

Zum Beispiel auf Jennifer O’Malley Dillon und Mike Donilon, die Biden vom Weißen Haus an die Spitze seines Wahlkampfteams beordert hat. (Wäre die Lage nicht so ernst, dann könnte man sich an C.J. und Leo aus der Serie West Wing erinnert fühlen.) Oder man schaut auf Kevin Roberts von der erzkonservativen Heritage Foundation, der Trump II vorbereitet. Ungeschminkt redet er darüber, dass tausende Mitarbeiter von US-Behörden ihre Jobs verlieren würden, um Trump im Falle eines Erfolgs von „alten Fesseln“ zu befreien. Man hält die Luft an beim Lesen. Wer dann noch einen Schritt weiterdenken will, dem sei ein Interview mit Timothy Snyder empfohlen. Der Historiker sagt in der SZ für den Fall eines Trump-Erfolgs nichts weniger als einen Bürgerkrieg voraus. So absurd es klingt – man muss selbst das inzwischen für möglich halten.

Vergnüglich ist an alledem nichts. Gleichwohl grüßen wir vom Berlin.Table-Team Sie herzlich.

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Nico Beckert, Stefan Braun, Michael Bröcker, Nana Brink, Annette Bruhns, Damir Fras, Markus Grabitz, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Jörn Petring und Vera Weidenbach mitgewirkt.

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