Editorial

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Veröffentlicht: 12.02.2024,
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Plus 1,3 für die CDU, minus 1,2 für die SPD – das sind noch die stärksten Ausschläge bei der Teilwiederholung der Bundestagswahl in der Hauptstadt. Alle anderen Veränderungen des Sonntags überschreiten kaum den Promillebereich. An den Kräfteverhältnissen im Bundestag hat sich nichts geändert. Und dazu ist das Parlament noch um einen Sitz kleiner geworden. Nichts gewesen außer Spesen? Nicht ganz. Denn es gibt kleine Kollateralphänomene des Wahlrechts, die es in sich haben. Die Grünen, die als einzige Ampel-Partei zulegen konnten, verlieren ebenso wie SPD, FDP und Linke ein Berliner Mandat. Und dafür sollen nun drei Politikerinnen aus NRW, Hessen und Niedersachsen nachrücken, die sich das 2021 vorstellen konnten, aber mittlerweile gar nicht mehr so recht wollen. Vielleicht, weil ihre Lebensplanung sich verändert hat; vielleicht aber auch, weil ihre politischen Vorstellungen sich wie im Fall der Linken Christine Buchholz nicht mehr vereinbaren lassen mit dem Kurs einer Fraktion, die es inzwischen zu allem Überfluss so nicht mehr gibt. 

Hinzukommt, dass die Veränderungen, schaut man auf ganz Berlin, zwar gering sind. Schaut man sich die Verschiebungen aber nur bezogen auf jene 455 Wahlbezirke an, in denen neu gewählt wurde, dann sind sie gewaltig. SPD und FDP verlieren heftig – die einen ein Drittel, die anderen fast zwei Drittel ihres Stimmanteils. Die CDU erlebt einen Aufschwung. Und die AfD gewinnt 5,6 Prozentpunkte hinzu und kann sich damit fast verdoppeln. Nur gut 200 000 Berlinerinnen und Berliner haben am Sonntag ihre Stimme abgegeben. Aber ihre Botschaft ist deutlicher als es viele in der Ampel so wohl erwartet haben.  

Wir vom Berlin.Table grüßen Sie herzlich!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Markus Bickel, Stefan Braun, Annette Bruhns, Helene Bubrowski, Julia Dahm, Damir Fras, Viktor Funk, Till Hoppe, David Renke, Daniel Schmidthäussler und Sven Siebert mitgewirkt.

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