Veröffentlicht: 30.05.2025,
Letzte Aktualisierung: 31.05.2025
Lars-Hendrik Röller (ESMT Berlin).
Von Lars-Hendrik Röller
Europa steht vor einer entscheidenden Weggabelung. Wir können gestaltende Kraft im KI-Zeitalter werden – oder Zuschauer globaler Entwicklungen, die längst im Gange sind. Denn in einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen ist KI nicht mehr nur eine Frage von Innovation, sondern Treiber internationaler Kräfteverschiebungen.
Drei Aspekte gilt es zu beachten:
Europa muss schneller und effizienter werden. Um global wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Europa gezielt in Innovation, Talente und Infrastruktur investieren. Bislang haben nur 13,5 Prozent der europäischen Firmen KI implementiert. Ein klares Zeichen dafür, dass wir uns zu langsam bewegen. Europa muss zudem die KI-Regulierung vereinfachen und reformieren.
KI kann als Brücke zwischen Europa und den USA dienen. KI bietet die Chance, die transatlantische Zusammenarbeit zu vertiefen, Kapitalströme und gemeinsamer Innovation. Insbesondere mit Blick auf Verteidigungs- und Sicherheitssektoren muss Europa seine Fähigkeiten stärken, die europäischen Strukturen schaffen und fördern und zugleich eng mit Partnern kooperieren.
Europa muss auf seiner industriellen Stärke aufsetzen. Europa hat viele Stärken und hat viele Weltmarktführer, zum Beispiel im Mittelstand. Hier müssen die Chancen von KI genutzt werden, um Wertschöpfung in Europa zu sichern. Dabei steht die Anwendung von KI im Vordergrund. Hier muss die Regulierung von KI förderlich sein.
Für Führungskräfte bedeutet das: Jetzt ist der Moment, die Grundlagen für eine KI-Strategie, die auf Anwendungen setzt, weiter und schneller umzusetzen.
Lars-Hendrik Röller ist Gründer und Vorsitzender des Berlin Global Dialogue sowie Professor für Volkswirtschaftslehre an der ESMT Berlin.