Veröffentlicht: 29.08.2022,
Letzte Aktualisierung: 31.08.2022

„Durch das negative China-Image ist meine Arbeit schwieriger geworden“, sagt Nora Frisch. Mit den Büchern ihres Drachenhaus-Verlags möchte die in Wien, Peking, Taipeh und Heidelberg ausgebildete Sinologin eigentlich die Vielfalt Chinas jenseits von Wirtschaft und Politik abbilden – eine Vielfalt, die in den aktuellen Debatten leider oft zu kurz kommt. „China ist voll von Einzelschicksalen, die man eben nicht in einen Topf werfen kann.“ Das Programm ihres 2010 gegründeten Verlags ist dementsprechend breit gefächert: Hier finden sich neben Romanen auch Geschichtsbücher, Graphic Novels, Kinder- und Kochbücher sowie Klassiker der chinesischen Philosophie wie Lin Yutangs „Mein Land und mein Volk“ aus dem Jahr 1935. „Niemals wurde die chinesische Mentalität seitdem so intensiv und eingehend beschrieben wie bei Lin Yutang“, erläutert Frisch. Und daran habe sich trotz des chinesischen Wirtschaftswunders nicht viel geändert. „Das macht seine Bücher noch immer aktuell.“