Veröffentlicht: 15.12.2020,
Letzte Aktualisierung: 27.01.2022
Daimler-Aufsichtsratschef Manfred Bischoff fordert eine gemeinsame industriepolitische Strategie der Europäischen Union zur Regulierung politischer Einflussnahme auf die Wirtschaft. Mit Blick auf chinesische Investoren mahnte Bischoff in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die EU müsse regulieren, ob und unter welchen Bedingungen chinesische Investoren mit staatlichem Hintergrund in Zukunft Firmen in der EU kaufen können. Zu entscheiden sei, sagte Bischoff, ob es Unternehmen geben soll, die „nicht unter den Einfluss anderer politischer Entscheidungsträger geraten sollen“. Ausdrücklich warnte der Chefaufseher, der im Frühjahr in Pension geht, vor einer zu defensiven Haltung Europas im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. Er gehe davon aus, dass es zwischen China und den USA auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden keine Annäherung geben werde und europäische Unternehmen, die mehrheitlich in chinesischem Besitz sind, „mit Reaktionen von amerikanischer Seite zu rechnen haben“. Deshalb stelle sich die Frage: „Wie erhalten wir in Europa den freien Zugang zu beiden großen Partnern, Amerika und China?“ asi