US-Kehrtwende gegenüber Russland und der Ukraine: Die People’s Daily berichtet nur spärlich über das Tauwetter der Beziehungen zwischen den USA und Russland sowie den verbalen Angriff des Trump-Teams gegen die Ukraine. Das Blatt streift das Thema in einem Bericht über die Rede von Außenminister Wang Yi auf der G20-Außenministerkonferenz in Südafrika. China unterstütze den jüngsten amerikanisch-russischen Konsens in Bezug auf den Ukraine-Krieg, wird Wang zitiert. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte einige Kurzmeldungen, in denen sie ausländische Agenturen zu den Entwicklungen in der Ukraine zitiert. Die Global Times berichtete in der letzten Woche täglich auf der Titelseite über die Entwicklungen im Ukraine-Krieg und die Beziehungen zwischen den USA und Russland. Am Samstag veröffentlichte sie auf Seite eins zudem einen Kommentar, der sich für stabile Beziehungen zwischen den USA und China aussprach.
Witwe von Premierminister Abe besucht Taiwan: Akie Abe, die Frau des verstorbenen japanischen Premierministers Shinzō Abe, traf sich am Freitag mit dem taiwanesischen Präsidenten Lai Ching-te, wie taiwanesische Medien berichteten. Der Besuch sorgte für Aufsehen, weil die Abes Kontakt zu Donald und Melania Trump pflegen. Akie Abe besuchte die Trumps im Dezember in Mar-a-Lago in Florida und soll damit den Weg für den offiziellen Besuch des amtierenden japanischen Premierministers Shigeru Ishiba in den USA Anfang dieses Monats geebnet haben. Akie Abe nahm an einem internationalen Sicherheitsforum in Taipeh teil. In ihrer Rede wiederholte sie die Worte ihres verstorbenen Mannes: „Eine Taiwan-Kontingenz ist eine Japan-Kontingenz“, eine Aussage, die China erzürnt hatte. („Hsiao: Taiwan ist zur Selbstverteidigung entschlossen„)
Multipolarismus: In einem Kommentar nach dem Ende der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte die People’s Daily am Freitag, dass eine multipolare Welt nicht nur unvermeidlich sei, sondern bereits Realität werde. Die Welt, die von Veränderungen und Unruhen geprägt sei, laufe Gefahr, zum Gesetz des Dschungels zurückzukehren. In einer kaum verschleierten Kritik an den Vereinigten Staaten heißt es in dem Kommentar, dass das Chaos in der Welt größtenteils auf den Unilateralismus „einiger Länder“ zurückzuführen sei, die „immer noch mit Hegemonie liebäugeln“. Zitiert wird auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Warnung auf der Sicherheitskonferenz vor einer ungeregelten Neuordnung der Welt. Der Kommentar betont, dass der Geist und die Grundsätze der UN-Charta befolgt werden sollten. („Drei Fragen zur Multipolarisierung der Welt„)