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Ausländische Unternehmen zögern bei Big Data

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Von Experts

Veröffentlicht: 04.10.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

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  • Seit 2022 hat China umfassende politische Maßnahmen zur Formalisierung und Institutionalisierung der sogenannten „Data Governance“ ergriffen. Dazu gehören Initiativen wie die „20 Maßnahmen zur Stärkung von Chinas Datenwirtschaft“ und der „Plan für das digitale China 2030“. Das erklärte Ziel ist es, den Wert von Daten zu erschließen, den Umgang mit ihnen zu verbessern und einen offenen, sicheren, fairen und dynamischen Datenmarkt zu schaffen. Zudem bemüht sich China, seine globale Wettbewerbsfähigkeit auf dem Gebiet der Datenwirtschaft zu verbessern.
  • Bis Ende 2022 wurden in ganz China 48 Datenaustauschplattformen geschaffen. Diese Plattformen, die in der Regel von Kommunalverwaltungen und staatlichen Investoren unterstützt werden, ermöglichen Unternehmen den Handel mit Daten und dienen als Schnittstelle zwischen Datenangebot und -nachfrage.
  • Die auf solchen Handelsplattformen gelisteten „Datenprodukte“ sind für Unternehmen in vielerlei Hinsicht nützlich: So erhalten Unternehmen beispielsweise durch Energienutzungsdaten einen Einblick in ihre finanzielle Gesundheit. Verkehrsdaten von Telekommunikationsanbietern helfen Unternehmen, strategische Entscheidungen über die optimalen Standorte für neue Geschäfte, Ladestationen und so weiter zu treffen.
  • Viele chinesische Unternehmen aus der Finanz-, Telekommunikations-, Energie-, Automobilbranche suchen aktiv nach einer neuen Einnahmequelle durch die Monetarisierung von Daten. So hat beispielsweise die „Western China Data Exchange Platform“ in Chongqing im Juni 2023 einen Datenhandelsdienst für die Automobilbranche gestartet. Dieser Dienst konzentriert sich auf drei Geschäftsszenarien: Anwendung von Trainingsdaten für autonomes Fahren, Elektrofahrzeugdaten (zum Beispiel aus der Batterieindustrie), Aftermarket-Daten (zum Beispiel Versicherungsdaten).
  • Ausländische Unternehmen hingegen zögern aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes weiterhin, in den Markt einzutreten. Dennoch sollten ausländische Unternehmen die Datenverwertungsstrategien ihrer chinesischen Konkurrenten genau im Auge behalten und potenziell wertvolle Datenprodukte auf dem chinesischen Markt identifizieren, die ihre eigenen Produktentwicklungen unterstützen können.
  • In der chinesischen Gesetzgebung sind Dateneigentum und die damit verbundenen Rechte noch immer nicht genau definiert, was ein Risiko für Unternehmen darstellt, die in die Datenwirtschaft einsteigen. Schutzmaßnahmen zur Minderung von Risiken im Zusammenhang mit der Datensicherheit, einschließlich Datenlecks und unbefugter Datennutzung, befinden sich noch in der Implementierungsphase. Unternehmen, die in den digitalen Markt eintreten wollen, sollten die aktuellsten nationalen und lokalen Vorschriften sorgfältig beobachten.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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