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Neue Brics-Mitglieder tendieren zu China

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Von Experts

Veröffentlicht: 06.09.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

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  • Die Brics-Gruppe konzentriert sich unter anderem auf wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Ausbau ihres Einflusses auf das Weltgeschehen. Die Grafik vergleicht, wie sehr sich die neuen Brics-Mitglieder bei diesen beiden Zielen an China und an den USA orientieren. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem betroffenen Land und China beziehungsweise den USA stellt sie aufgrund von Handelsdaten dar; als Indikator für die politische Nähe dient das Abstimmungsverhalten in der UN-Generalversammlung – jeweils entweder im Einklang mit China oder mit den USA.
  • Mit Ausnahme von Argentinien, das eine recht ausgeglichene Haltung einnimmt, pflegen die anderen Länder bereits stärkere Handelsbeziehungen zu China als zu den USA. Gleichzeitig ähnelt die politische Ausrichtung dieser sechs Länder innerhalb der UNO eher der Chinas.
  • Die Zahlen lassen darauf schließen, dass die neuen Mitgliedstaaten in mehreren Bereichen wie dem Handel bereits China zugeneigt sind. Ihre Einbindung in eine formellere Partnerschaft hat aus Chinas Sicht noch weitere Vorteile: Ägypten ist aufgrund seiner Kontrolle über den Suezkanal von strategischer Bedeutung, während andere Länder über große Rohstoffvorkommen verfügen.
  • Mit der Aufnahme neuer Mitglieder verdoppelt sich der Anteil der Brics-Gruppe an der weltweiten Ölproduktion auf 43 Prozent und umfasst nun sechs der zehn weltweit größten Ölproduzenten. Hinzu kommt, dass der Iran nach Russland über die zweitgrößten Erdgasreserven verfügt. Beide Länder stehen nun unter dem Einfluss der Brics.
  • Die wachsende Mitgliederzahl begünstigt zudem Vorhaben wie die Einführung einer gemeinsamen Brics-Währung, die den US-Dollar in seinem Status als Weltleitwährung herausfordern soll. Künftig könnten Kredite der New Development Bank (auch Brics-Bank genannt, d. Red.) in dieser Währung vergeben werden. Natürliche Ressourcen sowie seltene Erden könnten in anderen Währungen als dem US-Dollar gehandelt werden. Damit würde ein Gegengewicht zum wirtschaftlichen Einfluss der USA geschaffen.
  • Auch wenn Brasilien und Indien erklärt haben, dass sie keine Konfrontation mit dem Westen wünschen, wird mit dem Erstarken der Brics der Einfluss Chinas weiter wachsen. Das könnte für die EU zu einer großen Herausforderung werden.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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