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China ist auf dem Weg zum Auto-Exportweltmeister

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Von Experts

Veröffentlicht: 29.11.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

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  • Europa überholte im Jahr 2021 Asien als Chinas größter Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge und blieb seither dominierend. Fast 45 Prozent der aus China exportierten Elektrofahrzeuge gingen im Jahr 2023 nach Europa. Die im Vergleich zu anderen Teilen der Welt stärkere politische Förderung von Elektrofahrzeugen, eine besser ausgebaute Ladeinfrastruktur und die allgemein höhere Akzeptanz bei den Verbrauchern haben die EU zu einem äußerst attraktiven Markt für chinesische E-Automobilhersteller gemacht.
  • In Europa sind Belgien, Großbritannien und Spanien die drei größten Exportziele für chinesische Elektrofahrzeuge. Die Häfen in Belgien und Spanien kämpfen bereits mit Kapazitätsproblemen, da sie die großen Mengen an chinesischen Fahrzeugen nicht bewältigen können, die von dort in andere EU-Länder verkauft werden.
  • Europäische Verbraucher sind nicht nur die größten Abnehmer chinesischer Elektrofahrzeuge, sie zahlen auch höhere Preise als in anderen Ländern und Regionen. Der durchschnittliche Exportpreis für nach Europa exportierte E-Autos liegt bei rund 30.000 US-Dollar (27.000 Euro). Der Exportpreis nach Norwegen betrug 39.000 US-Dollar (36.500 Euro) und lag damit weit über dem Durchschnittspreis von 24.000 US-Dollar (22.000 Euro) aller im vergangenen Jahr exportierten Elektrofahrzeuge.
  • Trotz der vielversprechenden Exportzahlen sehen sich chinesische Marken auf dem europäischen Markt mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Das Markenbewusstsein für chinesische Elektroautos ist in Europa viel geringer als für die regionalen Champions und Tesla. Die Marke MG hat den Markt aufgewirbelt, wird aber von den meisten europäischen Verbrauchern als britische Marke wahrgenommen – obwohl sie inzwischen von SAIC, Chinas größtem Autohersteller, entwickelt und gefertigt wird. Somit hat es bisher keine echte chinesische Marke an die Spitze der europäischen Absatzliste geschafft.
  • Auf der rechtlichen Seite ringen chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen nicht nur mit den wachsenden Compliance-Risiken, die sich aus den Datenschutzanforderungen, dem CO₂-Fußabdruck und den Lieferkettengesetzen ergeben. Sie müssen sich zudem auf mögliche Strafzölle im Zuge der laufenden EU-Untersuchungen zu möglichen wettbewerbsverzerrenden Subventionen für E-Autos einstellen.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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