Veröffentlicht: 10.04.2024,
Letzte Aktualisierung: 30.05.2025
Im Jahr 2023 ging die Bevölkerung Chinas zum zweite Mal in Folge zurück, und zwar um 2,08 Millionen Menschen. Zwischen den einzelnen Regionen zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung.
Dieser Inhalt ist Lizenznehmern unserer Vollversion vorbehalten.
Im Jahr 2023 schrumpfte die Bevölkerung Chinas das zweite Jahr in Folge. Mit einem Bevölkerungsverlust von 2,08 Millionen Menschen lag sie deutlich über dem Rückgang von 850.000 im Jahr 2022. Das Jahr 2023 verzeichnete zudem die höchste Sterblichkeitsrate seit fast einem halben Jahrhundert, mit 11,1 Millionen Todesfällen nach dem Ende der strengen Covid-19-Beschränkungen. Zugleich war die Geburtenrate so niedrig wie noch nie.
Bei der Bevölkerungsentwicklung zeigen sich landesweit allerdings erhebliche Unterschiede, was die unterschiedliche Attraktivität der verschiedenen Regionen verdeutlicht. Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und Zukunftsaussichten begünstigen insbesondere die wirtschaftlich dynamischen Küstenprovinzen im Osten.
Die zentralchinesische Provinz Henan verzeichnete den stärksten Bevölkerungsrückgang, was vor allem auf den wirtschaftlichen Abschwung und den erhöhten Beschäftigungsdruck der letzten Jahre zurückzuführen ist. Trotz der Küstenlage erlebte auch Shandong einen starken Bevölkerungsschwund, bedingt durch das sehr niedrige natürliche Bevölkerungswachstum von -2,18 pro Tausend. Dort ist die Wirtschaftsstruktur noch immer von der Schwerindustrie dominiert, die Arbeitsplatzvielfalt begrenzt, und die Löhne sind vergleichsweise niedrig – insbesondere im Vergleich zu anderen wirtschaftlich entwickelten Regionen wie Zhejiang.
Zhejiang und Guangdong verzeichneten den größten Bevölkerungszuwachs. Der Anstieg in Zhejiang lässt sich allerdings ausschließlich auf einen Zuzug von 557.000 Menschen zurückführen, denn im Jahr 2023 wurde dort ein natürlicher Rückgang von 57.000 Menschen verzeichnet. Das Bevölkerungswachstum in Guangdong wurde sowohl durch natürliches Wachstum (350.000 Menschen) als auch durch Zuwanderung (140.000 Menschen) angekurbelt.
Einige wirtschaftlich weniger attraktive Provinzen, wie beispielsweise Guizhou, erlebten dennoch einen Bevölkerungszuwachs, da das natürliche Wachstum die Bevölkerungsabwanderung überstieg. Guizhou hatte einen natürlichen Zuwachs von 111.000 Menschen, was zu einem Nettozuwachs von 90.000 führte, da gut 20.000 Menschen aus der Provinz wegzogen.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.