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Investment-Kontrollen der USA mit wenig Wirkung

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Von Experts

Veröffentlicht: 30.08.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

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  • Am 9. August erließ die US-Regierung eine Durchführungsverordnung (Executive Order) zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen. Die neuen Kontrollen verpflichten zu einer Meldung von Transaktionen wie dem Erwerb von Kapitalbeteiligungen, Joint Ventures und Greenfield-Investitionen in den Bereichen Halbleiter, Quantentechnologie und Künstliche Intelligenz (KI) – oder untersagen diese komplett.
  • Wie sich die Verordnung konkret auf die Industrie auswirkt, hängt von den Einzelheiten der endgültigen Verordnung ab. Betroffene Branchenverbände wie die US Semiconductor Industry Association prüfen derzeit die Effekte für ihre Mitgliedsunternehmen.
  • Allerdings haben aufgrund der umfassenden Exportkontrollen Washingtons die Kapitalflüsse aus den USA in die betroffenen Bereiche bereits zu versiegen begonnen. So ging die Zahl der Venture-Capital-Geschäfte mit US-Beteiligung in diesem Jahr auf 64 zurück, gegenüber 179 im Gesamtjahr 2022 und 246 2021. Ein besonders starker Rückgang zeichnet sich in den Bereichen KI und Halbleiter ab.
  • Die kumulierten US-Direktinvestitionen in China liegen mit 129,9 Milliarden US-Dollar (120 Milliarden Euro) weiterhin hoch. Doch as Wachstum der US-Investitionen hat sich verlangsamt. Die Transaktionen von US-Direktinvestitionen gingen von 4,3 Milliarden US-Dollar (4 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2022 auf 3 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2023 zurück.
  • Da der Anwendungsbereich der vorliegenden Durchführungsverordnung begrenzt ist, dürfte sie sich nur begrenzt auf US-Investitionen in China auswirken – ebenso wenig auf die Entwicklung Chinas in den drei Technologiebereichen. Die meisten chinesischen Start-ups werden durch inländisches Kapital finanziert.
  • Allerdings wird über die Kontrollen noch beraten, und so könnten sie noch auf weitere Technologien ausgeweitet werden. Die US-Kontrollen dienen auch als Vorbild für die Debatte innerhalb der EU über ein Screening von Auslandsinvestitionen. Ein europäisches Konzept dürfte sich jedoch zumindest vorerst nur auf militärisch relevante Technologien beschränken.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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