Veröffentlicht: 18.09.2024,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025
In China steigt der Kohleverbrauch nach einer Delle wieder an. Zwar ist der Anteil der Kohle am Verbrauch immer noch rückläufig, dieser Trend wird aber durch den raschen Anstieg des Gesamtenergieverbrauchs untergraben.
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Im Jahr 2013 verbrauchte China 4,2 Milliarden Tonnen Kohle. In den darauffolgenden beiden Jahren ging die Nachfrage zurück – und Chinas Kohleverbrauch schien seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Doch ab 2016 begann der Verbrauch wieder zu steigen. Während der Coronapandemie legte er sogar um etwa fünf Prozent pro Jahr zu.
Diese Entwicklung untergräbt ganz klar Chinas Klima-Aktionsplan, der einen CO₂-Höchststand für 2030 anstrebt und eine strikte Kontrolle des Kohleverbrauchsanstiegs fordert. Positiv zu vermerken ist, dass der Anteil der Kohle am Primärenergieverbrauch von rund 70 Prozent im Jahr 2011 auf 55 Prozent im Jahr 2022 gefallen ist. Allerdings wird dieser Erfolg durch den Anstieg des Gesamtenergieverbrauchs um 40 Prozent im gleichen Zeitraum wieder aufgehoben.
Der Anstieg des Kohleverbrauchs war eine direkte Folge der massiven Stromknappheit im Jahr 2021, die viele Fabriken zu Produktionsstopps zwang. Die Regierung hat daraufhin den Bau von Kohlekraftwerken massiv gefördert.
Nun besteht Hoffnung, dass ein zweites Mal der Verbrauchsgipfel erreicht ist. Die IEA schätzt, dass der chinesische Kohleverbrauch im Jahr 2024 zurückgehen und sich dann bis 2026 stabilisieren wird. China wird im Jahr 2024 etwa genauso viel Kohle fördern wird wie im Vorjahr. Dieser Höchststand würde den politischen Zielen Chinas entsprechen, den Kohleverbrauch ab 2026 schrittweise zu senken.
Es gibt Anzeichen für einen baldigen Höhepunkt der Kohleverstromung. Laut einer Analyse des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) sind die Genehmigungen für neue Kohlekraftwerke im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent zurückgegangen. Aufgrund der großen Anzahl von Genehmigungen in den Jahren 2022 und 2023 bleibt die Bautätigkeit für Kohlekraftwerke jedoch auf einem hohen Niveau.
Das Erreichen des Kohle-Peaks ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass China seine Zusage einhalten kann, den Höhepunkt der CO₂-Emissionen vor 2030 zu erreichen. Dies würde auch dazu beitragen, den weltweiten Kohleverbrauch zu senken.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.