Veröffentlicht: 03.05.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025
Chinas Exporte von Photovoltaik-Produkten stiegen 2022 um 80,3 Prozent. Diese Ausfuhren werden damit zu einem zunehmend wichtigen Teil des Außenhandels und der Wirtschaftsförderung. Neue Maßnahmen der EU und der USA zur Stärkung der Lieferketten könnten das hohe Exportwachstum jedoch künftig beeinträchtigen.
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China exportiert große Mengen von Produkten der Photovoltaik (PV). Dazu gehören PV-Module, sowie Siliziumwafer und -zellen. 2022 erreichte der Export von PV-Modulen mit einer Gesamtkapazität von 153,6 GW einen Rekordwert, was einem Wachstum von 55,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Siliziumwafer und -zellen verzeichneten 2022 ebenfalls ein starkes Wachstum und legten im Vergleich zum Vorjahr um 60,8 Prozent bzw. 130,7 Prozent zu.
Nach Angaben der China Photovoltaic Industry Alliance fiel das Wachstum der Photovoltaik-Exporte je nach Zielland unterschiedlich aus: Ausfuhren in den europäischen Markt verzeichneten 2022 mit einem Plus von 114,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr den größten Zuwachs – auch aufgrund der Folgen von Ukraine-Krieg und Energiewende. Die Niederlande sind weiterhin Spitzenabnehmer chinesischer PV-Module.
Der rasante Aufstieg der Solarbranche wird maßgeblich durch Chinas Industriepolitik begünstigt, zum Beispiel durch großzügige Einspeisetarife, Subventionen, Mittel für Forschung und Entwicklung, öffentliche Aufträge und Steuervorteile. Diese Politik hat die Herstellungskosten für Photovoltaikanlagen gesenkt und den technologischen Durchbruch in der gesamten chinesischen Branche gefördert.
China fördert grundsätzlich ausländische Investitionen in diesem Sektor, beispielsweise durch die Aufnahme der Photovoltaik in den jüngsten Katalog für „geförderte ausländische Direktinvestitionen“ (2022). Die derzeitige Vormachtstellung chinesischer Unternehmen auf dem Markt und in der Technologie lässt die ausländischen Unternehmen jedoch zögern, in großem Umfang in China zu investieren.
Derweil nimmt der internationale Wettbewerb zu. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat die Länder vor den Risiken einer starken Lieferkettenabhängigkeit gewarnt. Die EU-Länder planen aktiv die Lokalisierung der PV-Produktion und der Lieferkette. Diese Bemühungen der EU und ähnliche der Vereinigten Staaten, die Lieferketten für saubere Technologien zu stärken, könnten daher das Wachstum von Chinas PV-Exporten in Zukunft bremsen.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.