Veröffentlicht: 03.04.2024,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025
Die neue „Going Global“-Welle chinesischer Unternehmen ist in vollem Gange. Angetrieben durch die schwächelnde heimische Wirtschaft und hohe Überkapazitäten drängen chinesische Unternehmen mithilfe staatlicher Exportförderung auf den Weltmarkt.
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Angesichts der nachlassenden Nachfrage im Inland, der Überkapazitäten, der politischen Ambitionen und der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit expandieren chinesische Unternehmen auf ausländische Märkte.
Drei wesentliche Sektoren treiben Chinas Exporte an, die zusammen fast 30 Prozent des Exportwachstums im Jahr 2023 ausmachten: Elektrofahrzeuge, Batterien und Photovoltaik. Aber auch andere Branchen, insbesondere der Maschinenbau, sehen sich einer starken Expansion chinesischer Wettbewerber auf Drittmärkten gegenüber.
Mithilfe staatlicher finanzieller Unterstützung verfolgen viele chinesische Unternehmen nachdrücklich eine „Marktanteil vor Gewinn“-Strategie, bei der die rasche Gewinnung von Marktanteilen durch niedrige Preise Vorrang vor Rentabilität und Gewinnspannen hat.
Durch die Kombination von niedrigen Preisen mit einem raschen Aufholen in Sachen Produktqualität und Technologie – ergänzt durch staatliche Unterstützung – hat sich die wachsende chinesische Konkurrenz weltweit als schwierige Herausforderung für EU- und US-Unternehmen erwiesen.
Zusätzlich zur breiteren finanziellen Unterstützung durch direkte und indirekte Subventionen (niedrige Inputpreise für Strom, Land, Stahl usw.) hat die chinesische Regierung ein mehrstufiges System der gezielten Exportförderung geschaffen. Es umfasst Anreize von der nationalen Ebene bis hinunter zu den Stadtbezirken und beinhaltet sehr spezifische Maßnahmen wie Subventionen für die Teilnahme an Handelsmessen, für den Abschluss von Exportkreditversicherungen und für die Zahlung von Anwaltskosten im Falle von Handelsstreitigkeiten.
Auch wenn diese Exportanreize nur einen sehr kleinen Teil der Gesamtsubventionen für chinesische Unternehmen ausmachen, so sind sie doch gezielt genug, um eine detaillierte Steuerung der chinesischen „Going-Global“ Bemühungen, einschließlich der Priorisierung bestimmter Länder, zu ermöglichen.
Auch die Höhe der gezielten Exportförderung hat in den letzten Jahren stark zugenommen: Für an der Börse in Shanghai notierte chinesische Maschinenbauunternehmen waren die gemeldeten Exportsubventionen im Jahr 2022 fünfmal so hoch wie in 2018.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.