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E-Autos: Wie chinesische Marken auf den europäischen Markt drängen

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Von Experts

Veröffentlicht: 09.10.2024,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

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  • Unter den drei bekannten chinesischen Elektroauto-Marken, die in den europäischen Markt gekommen sind, besitzt das zu SAIC Motor gehörende MG den größten Marktanteil, auch wenn dieser in den letzten drei Monaten zurückgegangen ist. Während Nio noch immer Probleme mit seinem Batteriewechselsystem hat, gewinnt Chinas größter Elektroautohersteller BYD an Fahrt.
  • Wie der chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) berichtet, lag die Gewinnspanne der heimischen Autoindustrie im Jahr 2023 bei fünf Prozent. Von Januar bis April 2024 ging sie auf 4,6 Prozent zurück. Es wird erwartet, dass sich das Branchenwachstum in Zukunft deutlich verlangsamen wird, was vor allem auf die wachsende Marktbasis und die allgemeine Konjunkturabschwächung in China zurückzuführen ist.
  • Gleichzeitig haben die chinesischen E-Autohersteller ihre Produktionskapazitäten dank hoher Gewinne und staatlicher Förderung ausgebaut. So sollen die neuen Werke von BYD die Produktion bis 2026 auf 6,55 Millionen Elektrofahrzeuge steigern, gegenüber 2,9 Millionen im Jahr 2023. Um seine Kapazitäten voll auszulasten, müsste BYD den inländischen Absatz von Elektrofahrzeugen mehr als verdoppeln – eine schwierige Aufgabe angesichts des zu erwartenden Rückgangs auf dem chinesischen Elektrofahrzeugmarkt. Es wird erwartet, dass etwa 1,5 Millionen Fahrzeuge für die internationalen Märkte bestimmt sind.
  • Chinesische Automobilhersteller und Schifffahrtsunternehmen haben in großem Stil neue Schiffe in Auftrag gegeben, die bei sechs Fahrten pro Jahr bis 2025 ausreichend Kapazität für die Beförderung von rund 560.000 Autos nach Europa bieten sollen. Bis 2026 könnte sich die Kapazität auf 1,7 Millionen Autos erhöhen. Die Entscheidung der chinesischen E-Fahrzeughersteller, Autotransportschiffe zu kaufen anstatt zu leasen, verdeutlicht ihr langfristiges Vorhaben, Autos in großem Umfang zu exportieren.
  • Trotz der kürzlich beschlossenen Zölle bleibt die EU als weltweit zweitgrößter E-Mobilitätsmarkt das wichtigste Ziel für chinesische E-Fahrzeuge, besonders im Hinblick auf das Verbrennerverbot ab 2035 und Fördermechanismen. Im Gegensatz dazu sind die USA aufgrund ihrer noch höheren Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge und Plänen für weitere Beschränkungen weniger attraktiv. Andere Märkte sind kleiner und führen E-Fahrzeuge nur langsam ein.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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