Veröffentlicht: 05.06.2024,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025
China ist nach wie vor von der Einfuhr von Automobilchips aus der EU und den USA abhängig. Um die Sicherheit der Lieferkette zu verbessern, fördert Peking die gemeinsame Entwicklung und Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
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Angesichts der Exportkontrollen der USA und der EU, die China weiterhin den Zugang zu fortschrittlichen Halbleiterfertigungsmaschinen verwehren, verstärkt China seine Bemühungen, eigene hochmoderne Fertigungsanlagen aufzubauen.
Diese Bestrebungen betreffen auch weniger fortschrittliche Chips, zum Beispiel für Anwendungen in Elektrofahrzeugen. Während die chinesischen Hersteller darum kämpfen, die führenden Unternehmen aus den USA und der EU vom chinesischen Markt zu verdrängen, importiert China immer noch rund 90 Prozent seiner Automobilchips.
Li Shaohua, Vizepräsident des chinesischen Automobilverbands (CAAM), ist der Ansicht, dass die Förderung der Lokalisierung der Chip-Lieferkette entscheidend für die gesunde Entwicklung der Automobilbranche ist.
Bei der Förderung der heimischen Substitution spielen Normen eine entscheidende Rolle. Eine wesentliche Hürde für den Markteintritt chinesischer Anbieter von Automobilchips ist das fehlende Vertrauen in die Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Chips – selbst seitens der chinesischen Automobil-OEMs (Original Equipment Manufacturers). Da Automobilchips rauen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, müssen sie wesentlich höhere Standards erfüllen als kommerzielle Chips, wie der Bericht „Reverse Dependencies“ von Digital Power China ausführlicher erläutert.
Um die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Automobilchips zu fördern und Vertrauen zwischen Chip-Anbietern und Autoherstellern zu schaffen, hat das Ministerium für Industrie und Informationstechnologien die „China Automotive Industry Innovation Alliance“ gegründet. Ziel des Bündnisses ist es unter anderem, Chinas Automobilindustrie unabhängig zu machen und Substitutionen im eigenen Land zu fördern.
Mitglieder der Allianz sind chinesische OEMs (z. B. SAIC, BYD, FAW), Anbieter von Automobilelektronik und -software (z. B. CETC, CATL, Weichai), Chip-Unternehmen (z. B. SMIC, Black Sesame, Horizon) und staatliche Forschungseinrichtungen (z. B. CAICT). Während das Bündnis nach eigenen Angaben allen Branchenteilnehmern offen steht, besteht der technische Ausschuss ausschließlich aus chinesischen Unternehmen.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.