Veröffentlicht: 08.04.2025,
Letzte Aktualisierung: 08.04.2025
Die USA planen, zusätzliche Gebühren auf Schiffe aus chinesischer Herstellung und unter chinesischer Flagge zu erheben, was die Kosten im Welthandel in die Höhe treiben könnte. Europäische Reedereien sehen sich mit höheren Transportkosten konfrontiert, was Lieferketten stören und Preisstrategien negativ beeinflussen könnte.
Während Trumps Zollpolitik weltweit die Schlagzeilen beherrscht, zeichnet sich im Hintergrund eine weitere Entwicklung ab, die erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel haben könnte. Im Februar schlug der US-Handelsbeauftragte vor, chinesische Schiffe, die in US-Häfen anlegen, mit heftigen Gebühren zu belegen – bis zu einer Million US-Dollar für chinesische Betreiber und 1,5 Millionen US-Dollar für Unternehmen, die in China gebaute Schiffe einsetzen.
Die Maßnahme soll die Dominanz Chinas im weltweiten Schiffbau einschränken, denn das Land hält mehr als die Hälfte der weltweiten Schiffsbaukapazität. Im Jahr 2024 wurden 74 Prozent der Aufträge für neue Handelsschiffe an chinesische Werften vergeben. Die Auswirkungen der Maßnahme dürften jedoch weit über die chinesischen Betreiber hinausgehen und besonders europäische Reedereien betreffen, die rund 25 Prozent der weltweiten Schiffsflotten besitzen.
Da die Schiffe in der Regel drei bis vier Häfen pro Reise anlaufen, könnten die Gebühren zu erheblichen Mehrkosten für die Betreiber führen. Diese Kosten werden dann höchstwahrscheinlich an die Kunden weitergegeben, wodurch zu Trumps Zöllen noch weitere Kosten hinzukommen würden.
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