- Chinas Immobiliensektor ist seit 2022 im freien Fall. Im ersten Quartal 2024 gingen die Immobilieninvestitionen im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 um 9,5 Prozent zurück.
- Um ein ausreichendes Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten, konzentrierte sich die Regierung auf das verarbeitende Gewerbe und schuf Anreize für Unternehmen, insbesondere für Staatsbetriebe, um Investitionen in Fabriken zu beschleunigen.
- Mit zahlreichen politischen Fördermaßnahmen wurden Investitionen im verarbeitenden Gewerbe angekurbelt: von staatlich gelenkten Investitionsfonds über vergünstigte Bankkredite bis hin zu Belohnungen für das Erreichen bestimmter Quoten beim Bau von Fabriken.
- Infolgedessen konnte China ein schnelles Wachstum der Anlageinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe verzeichnen, das mit 9,1 Prozent im Jahr 2022 und 6,5 Prozent im Jahr 2023 über dem BIP-Wachstum lag.
- Diese rasche Ausweitung der Produktionskapazitäten hat jedoch Folgen: Ohne ein entsprechendes Wachstum auf der Nachfrageseite sehen sich die Produktionsunternehmen mit einem härteren Wettbewerb, einer niedrigeren Auslastung und einer geringeren Rentabilität konfrontiert.
- Laut den Daten des Nationalen Statistikamtes ist die Kapazitätsauslastung des chinesischen verarbeitenden Gewerbes auf dem zweitniedrigsten Stand seit 2018 und liegt nur noch höher als im ersten Quartal 2020 während der Corona-Pandemie.
- Zudem sorgen billigere Preise – auch für Exportgüter -, die sowohl auf ein größeres Angebot als auch auf eine unzureichende Nachfrage zurückzuführen sind, angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen für mehr Konflikte im internationalen Handel.
- Die chinesische Regierung hat die Probleme erkannt und versucht, in einigen Sektoren (zum Beispiel Batterien) gegenzusteuern, indem sie strengere Auflagen für die Genehmigung neuer Kapazitäten festlegt.
- Internationale Unternehmen müssen sich sowohl auf dem chinesischen als auch auf den Märkten im Ausland auf einen noch stärkeren Preiswettbewerb durch chinesische Konkurrenten einstellen.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.