der neue Fraunhofer-Präsident Holger Hanselka steht offenbar vor größeren finanziellen Problemen: Der Wirtschaftsplan der Gesellschaft für das kommende Jahr sei nur vorbehaltlich abgesegnet, berichten Insider, die Reform der Compliance und die Aufarbeitung vergangener Ausgaben sei noch nicht abgeschlossen.
Die Schwierigkeiten werden sich fortsetzen. Frauen bei Fraunhofer kritisieren das Geschäftsgebaren ihres Arbeitgebers deutlich. Was sie berichten, erinnerte an einen schlechten Film: Eine Führungsposition wird in Aussicht gestellt, dann aber nicht eingelöst – jedenfalls nicht wirklich. Stattdessen werden Gerüchte über ein angeblich unzureichendes Outcome gestreut, zur Rettung wird dann aus der erhofften Position an der Spitze eine “kollegiale Institutsleitung” – gemeint eine Doppelspitze.
Es sind dann meist die Männer, die über Budget und Personal entscheiden. Sie werden in die weiteren Führungsebenen eingeladen, die Institutsleiterin ist im “kollegialen Duo wie die Blumendeko”, beschreibt es eine der Frauen bei Fraunhofer. Gerade mal 8,5 Prozent sind dort in Führung, im Gegensatz zu etwa 29,9 Prozent bei Max-Planck oder Leibniz.
Aktuelle und frühere Institutsleiterinnen haben Table.Media von ihren Erfahrungen berichtet. Das Ergebnis zeichnet kein gutes Bild einer Organisation, in der man sich gern “Familie” nennt – so geht man nicht miteinander um. Es legt Strukturen offen, die dringend moderner und transparenter werden müssen.
Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre,

In Wissenschaft und Forschung ist es wie in anderen Bereichen: Der Frauenanteil sinkt mit jeder Stufe auf der Karriereleiter. Die jüngste Untersuchung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zum Thema Chancengleichheit offenbart zudem große Unterschiede bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Bei der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft lag der Anteil 2022 bei 29,9 Prozent, bei der Fraunhofer-Gesellschaft lediglich bei 8,5 Prozent. Immerhin verzeichnen alle Außeruniversitären einen Aufwärtstrend bei Frauen in Führungspositionen. Er liegt im Schnitt bei 23,2 Prozent, 1997 waren es 2,9 Prozent.

Warum gibt es so wenige Frauen in der Führung bei Fraunhofer? Research.Table hat in den vergangenen Wochen mit zahlreichen früheren und aktiven Institutsleiterinnen gesprochen. Die Frauen bleiben in diesem Text anonym, sie haben selbst darum gebeten.
Zahlreiche Gesprächspartnerinnen schildern unabhängig voneinander Abläufe, in denen interne Projekte innerhalb fester männlicher Netzwerke des Präsidiums vergeben werden, ohne dass sie eine Chance erhalten, sich zu beteiligen. Viele berichten, dass ihnen auf Ebene der Institutsleitung überraschend ein Mann zur Seite gestellt wurde und diesem ohne weitere Rücksprache die Verantwortung für Personal und Etat übertragen wurde. Hier ein paar O-Töne:
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat insgesamt neun Verbünde, die Sprecher sind Teil des Präsidiums und an entscheidenden Sitzungen beteiligt. In einem Verbund sind Institute gleicher Fachrichtung zusammengeschlossen. In größeren Verbünden wie der für Mikroelektronik sind 15 Institute Mitglied.
Die Sprecher der Verbünde wirken in der Unternehmenspolitik sowie bei der Umsetzung des Funktions- und Finanzierungsmodells der Fraunhofer-Gesellschaft mit. Doch noch nie ist eine Frau als Verbundssprecherin berufen worden. Somit blieb ihnen auch der Weg ins Präsidium versperrt. “Natürlich gibt es aktuell noch weniger Frauen in naturwissenschaftlichen Berufen und dadurch auch in Führungspositionen. Doch eine Null-Prozent-Quote für eine derart wichtige Position lässt sich nicht wirklich begründen”, sagt eine Gesprächspartnerin.
Bei Fraunhofer erklärt man auf Anfrage, dass die Institute “je nach Bedarf von einer einzelnen Person oder von einer kollegialen Institutsleitung geleitet” werden. Bei einer kollegialen Institutsleitung “gibt sich das Institut, in Abstimmung mit dem Vorstand, eine Geschäftsordnung, die die jeweilige Leitungsverantwortung jeder Person regelt und darüber hinaus regelt, welche der Personen auf Zeit oder auf Dauer das Institut geschäftsführend leitet”. Die Verantwortung für die Berufungen für eine Institutsleitung liege beim Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft.
An den insgesamt 76 Fraunhofer-Instituten gibt es aktuell 12 Institutsleiterinnen, davon leiten sechs ihr Institut allein, erklärt ein Sprecher. Das Modell einer Doppelspitze auf Ebene der Institutsleitung ziele darauf ab, “unterschiedliche thematische Bereiche innerhalb der Institute zu schärfen und zu stärken”. Dies sei unabhängig vom Geschlecht der jeweiligen Führungspersönlichkeiten zu betrachten.
Chancengleichheit diene als Fundament für die Innovationskraft der Fraunhofer-Gesellschaft und sei “essenzieller Bestandteil der gesamten Organisationskultur”. Man engagiere sich seit vielen Jahren intensiv dafür, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in allen Karrierestufen zu steigern. Tatsächlich sind aus der sogenannten “Vintage-Class”, die seit 2007 besteht und Führungskräfte bei Fraunhofer hervorbringen soll, 19 Teilnehmende zu Institutsleitern berufen wurden – drei davon waren Frauen.
Bei den Zahlen beruft sich Fraunhofer dann lieber auf den Anteil der Frauen insgesamt, statt das Ergebnis auf Führungsebene zu vertiefen. Der Frauenanteil des “wissenschaftlichen, technischen und administrativen Personals (WTA)” betrage 36,3 Prozent und liege im europäischen Durchschnitt. Auch im Vorstand teilten sich aktuell je zwei Frauen und Männer die Aufgaben.
Das ist korrekt: Elisabeth Ewen ist seit 2001 eine Frau in verschiedenen Funktionen in Spitzenpositionen bei Fraunhofer. Zuletzt war die Juristin “Direktorin Personal und Unternehmenskultur”, sie war bereits in der Zeit des früheren und umstrittenen Präsidenten Reimund Neugebauer Mitglied des Vorstands.
Neugebauer stand der Forschungsgesellschaft von Oktober 2012 an vor. Er legte dieses Jahr im Mai sein Amt nieder, nachdem zuletzt der Bundesrechnungshof seine Ausgaben-Praxis deutlich kritisiert hatte. Das zweite weibliche Vorstandsmitglied ist Sandra Krey. Sie ist dort seit August 2022 für den Bereich Finanzen und Controlling zuständig.
Die Hoffnungen vieler Frauen bei Fraunhofer ruhen nun auf dem Nachfolger Neugebauers, Holger Hanselka. Und auch von politischer Seite gibt es Erwartungen, wie sich in den Reden zur Amtseinführung Anfang Dezember zeigte. Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) etwa wünschte, es möge weniger Wirbel geben, aber mehr Innovationen.
Festrednerin Bettina Stark-Watzinger sagte: “Die Fraunhofer-Gesellschaft, die größte Forschungsorganisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa, wird neu aufgestellt. Sie, Herr Professor Hanselka, verkörpern diesen Aufbruch, diesen Neustart.” Sie benannte ihre Erwartungen, die sie mit dem Neustart verknüpft: Innovationen, die die Industrie verwerten kann, “moderne Governance-Strukturen” und “echte Gleichstellung”.
Ein erstes Gespräch, das der neue Fraunhofer-Präsident mit allen Institutsleiterinnen führen will, wäre beinahe ins neue Jahr verschoben worden. Nun soll es vier Tage vor Weihnachten stattfinden.

Nur bei den formal höher gebildeten Befragten bleibt das Vertrauen in Wissenschaft stabil. Das zeigt das Wissenschaftsbarometer 2023 von Wissenschaft im Dialog. 79 Prozent von ihnen geben an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen (2022: 76 Prozent). Unter den Menschen mit mittlerer und niedriger Bildung ist das Vertrauen mit 52 Prozent (2022: 68 Prozent) beziehungsweise 31 Prozent (2022: 44 Prozent) dagegen um mehr als zehn Prozentpunkte gesunken. Insgesamt gab es einen Rückgang um sechs Prozentpunkte – von 62 Prozent im Jahr 2022 auf 56 Prozent 2023.

Mike Schäfer von der Universität Zürich verweist einerseits auf die noch über dem Vor-Corona-Niveau liegenden Zahlen für das Vertrauen insgesamt. Allerdings blickt er mit Besorgnis auf das “Auseinanderklaffen der Schere zwischen den formal Höhergebildeten, die stark vertrauen und auch in anderen Dimensionen klarer pro Wissenschaft sind, und den formal Niedrigergebildeten, die insgesamt deutlich skeptischer sind”. Diese Kluft sei gewachsen und müsse weiter beobachtet werden. “Hier könnte eine problematische Spaltung entstehen, wenn sich dieser Trend fortschreibt.”
Interessant ist die Betrachtung nach Parteipräferenz: Einen Absturz der Vertrauenswerte gab es insbesondere bei den der CDU nahestehenden Befragten (von 71 auf 52 Prozent), aber auch bei SPD- und FDP-nahen Personen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Ob dies nun eine Folge von wenig wissenschaftsbasierten Diskursen dieser Parteien beispielsweise zum Gebäudeenergiegesetz sei, könne man schwer sagen, meint Rainer Bromme von der Universität Münster. Man sei noch nicht bei einer ähnlichen Spaltung entlang der Parteipräferenzen analog zu den USA angekommen, müsse diese Entwicklung aber beobachten.
Schäfer, gemeinsam mit Rainer Bromme im Wissenschaftsbarometer-Beirat, weist auch auf eine Verbindung mit dem Mediennutzungsverhalten hin: “Formal Höhergebildete nutzen deutlich mehr Nachrichtenmedien und Journalismus, formal Niedrigergebildete nutzen News viel weniger, wenden sich aber beispielsweise signifikant öfter Messengern wie Whatsapp oder Telegram zu.” Auch hier deute sich eine Kluft an.
Diese zeigt sich auch beim Blick auf die Beurteilung des Kommunikationsverhaltens der Wissenschaft. 45 Prozent der formal Niedriggebildeten geben an, dass Wissenschaftler sich zu wenig bemühen, die Öffentlichkeit zu informieren. Bei den Befragten mit mittlerem Abschluss sind es immerhin noch 35 Prozent. Bei beiden Gruppen sind nur 24 Prozent der Meinung, dass Wissenschaft sich genügend um Wissenschaftskommunikation kümmert.
Angesichts des Fachkräftemangels im Mint-Bereich erscheint eine weitere Entwicklung bedenklich: Das Interesse an Natur- und Ingenieurwissenschaft ist zurückgegangen und liegt nun auf einem niedrigen Niveau. Allerdings ist bei diesem Ergebnis zu berücksichtigen, dass sich die Fragestellung leicht verändert hat.

Erstmals wurde die Menschen für das Wissenschaftsbarometer auch zu Künstlicher Intelligenz (KI) in Form von Programmen wie ChatGPT befragt. Dabei zeigte sich: Die Hälfte von ihnen findet es positiv, sich mit Programmen wie ChatGPT komplexe Sachverhalte aus Wissenschaft und Forschung stark vereinfacht erklären lassen zu können. Rund 60 Prozent bewerten es allerdings als bedenklich, dass diese Programme manchmal Falschinformationen zu wissenschaftlichen Themen wiedergeben oder deren Verbreitung erhöhen können. Psychologe Rainer Bromme betont die realistische Einschätzung durch die Befragten: “Dort wo man selbst die Kontrolle behalten kann und ChatGPT aktiv als Werkzeug einsetzt, ist die Bewertung eher positiv”. Etwas weniger positiv sei die Beurteilung, “wenn ChatGPT sozusagen selbstständig agiert, wenn also der Aspekt der Eigenständigkeit des Programms in den Vordergrund gestellt wird”.
Der SPD-Berichterstatter für Wissenschaftskommunikation, Holger Mann, äußert angesichts der rasanten Entwicklung Verständnis für das Misstrauen vieler Menschen gegenüber ChatGPT. “Um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen, sollten wir diese Bedenken ernst nehmen und die Funktionsweise transparent machen.” Und auch in Bezug auf das Vertrauen in Wissenschaft fordert er – unabhängig vom formalen Bildungsniveau – mehr Engagement in der Wissenschaftskommunikation: “Mit den Forschungsmuseen, dem Wissenschaftsjahr oder lokalen Initiativen wie der Nacht der Wissenschaft ist hier bereits viel erreicht. Eine breitere Unterstützung von Citizen Science, des Wissenschaftsjournalismus oder Reallaboren wären weitere wichtige Schritte.”
Gerüchte über eine neue KI namens Q* (ausgesprochen “Q-Star”) haben Spekulationen ausgelöst, dass das kalifornische Unternehmen OpenAI einen wichtigen Fortschritt bei der Entwicklung einer KI erzielt hat, die alle geistigen Fähigkeiten eines Menschen besitzt, Artificial General Intelligence (AGI) genannt.
Vor einem Jahr markierte ChatGPT von OpenAI einen Qualitätssprung in der KI-Entwicklung. Diese Sprachsoftware erzeugt authentische Texte und führt lebensechte Dialoge. Jedoch scheitern ChatGPT und andere leistungsstarke Sprachmodelle oft an einfachen Matheaufgaben, die als Maßstab für logisches Denken gelten – eine wichtige menschliche Fähigkeit. Diese Lücke soll Q*, eine neue KI von OpenAI, nun geschlossen haben und Mathe immerhin auf Grundschulniveau beherrschen.
“Eine AGI wird dramatische Auswirkungen auf jeden Lebensbereich haben”, sagte Ilya Sutskever jüngst bei einem Vortrag. Als Beispiel nennt der Chefwissenschaftler von OpenAI eine AGI, die als Arzt arbeitet. Anders als ein menschlicher Arzt würde sie die gesamte medizinische Literatur kennen, verfüge über Milliarden Stunden klinischer Erfahrung, sei stets verfügbar und billig, schwärmt der Mitgründer von OpenAI.
Hiesige Wissenschaftler sehen jedoch auch große Risiken. “Als Gesellschaft würden wir mit einer AGI nicht verantwortungsvoll umgehen können”, warnt Holger Hoos von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Eine allgemeine KI wäre definitionsgemäß in der Lage, alle menschlichen Berufe zu ersetzen. “Das wäre ein gewaltiges Problem.” Für Menschen sei es existenziell wichtig, sich durch sinnvolle Arbeit in die Gesellschaft einzubringen. Hoos befürchtet zudem, dass eine AGI, einmal erreicht, sich selbst verbessern und eingebaute Sicherungen mit ihrer Intelligenz aushebeln könnte, was zu einem “Kontrollverlust” führen würde. “Forschung, die sich eine AGI zum Ziel setzt, gehört verboten”, fordert der KI-Experte.
Die Sorge, der Schritt zu einer AGI stehe kurz bevor, zerstreuen die Experten jedoch. Sehr viele menschliche Fähigkeiten decke die KI nicht ab, sagt Kristian Kersting von der Technischen Universität Darmstadt. Auch Q* sei keine allgemeine KI, sondern nur der nächste “Verkaufsschlager”, sagt der Professor für KI und maschinelles Lernen. Die angeblichen mathematischen Fähigkeiten von Q* beeindrucken Kersting nicht. Es gebe spezialisierte KI, die Matheaufgaben ebenfalls löse. “In absehbarer Zeit werden wir keine AGI sehen, weil viele Aufgaben viel zu schwierig sind”, sagt Kersting.
Das menschliche Fingerspitzengefühl zum Beispiel sei eine große Herausforderung. So sei es äußerst schwierig, Robotern das Greifen beizubringen. “Und bei AGI will man ja ein einziges System, das alles kann, also Greifen, modellieren, Cello spielen”, sagt der KI-Professor. “Eine AGI müsste in der Lage sein, mit einer komplexen Umwelt zu interagieren”, sagt Hoos. Als Beispiel nennt er eine komplexe Tätigkeit wie das Autofahren. Das vollständig autonome Fahren sei noch in weiter Zukunft, was deutlich mache, dass auch eine AGI noch in weiter Ferne liege.
Ist es dann sinnvoll, sich das Ziel zu setzen, eine AGI zu entwickeln? Immerhin arbeiten OpenAI und auch andere Tech-Firmen gezielt darauf hin. Als “utopisches Ziel” sei AGI interessant, sagt Kersting, “weil es motiviert zu verstehen, was Intelligenz ausmacht.” Das könnte in der Psychiatrie, in der Kognitionswissenschaft oder in der Ökonomie von Nutzen sein. “Wir dürfen jedoch dieses Ziel nicht erreichen.” Das verbiete sich aus seiner Sicht ebenso wie das in Deutschland verbotene Klonen. “Es macht für mich keinen Unterschied, ob man biologisch klont oder mithilfe von Schaltkreisen.”
Jessica Heesen von der Universität Tübingen warnt grundsätzlich davor, künstliche mit menschlicher Intelligenz gleichzusetzen. Viele Menschen dächten, wenn etwas intelligent ist, ist es wie der Mensch, sagt die Philosophin und Medienethikerin. Das sei ein Irrtum. “Es gibt noch viele andere intelligente Wesen außer dem Menschen.” Und es gebe viel mehr, was zum Menschsein dazugehört. “Was uns an AGI Angst macht, ist, dass wir oft irrational handeln und uns vor einer kalten Rationalität fürchten, die viel schlauer ist als wir und dies konsequent durchzieht.”
Heesen kritisiert die aus ihrer Sicht zu allgemeine Forderung, eine KI müsse “menschlichen Werten” folgen. “Viele denken, wenn man etwas am Menschen ausrichtet, ist es schon an sich gut.” Das stimme nicht. Ethische Werte seien kulturell unterschiedlich und müssten ausgehandelt werden, erklärt Heesen. Werte seien ambivalent: “Es ist auch ein Wert, viel Geld zu verdienen.” Die Medienethikerin fordert einen politischen Prozess, um ethische Fragen zur KI zu lösen. “Man muss fragen, wem diese Anwendungen nützen und wem sie schaden”, fordert Heesen.
“Wir wollen keine KI, die uns in allen Stärken und Schwächen reproduziert”, sagt Informatiker Hoos. KI solle helfen, menschliche Schwächen zu erkennen und auszugleichen und “uns unsere Stärken überlassen”. Die Entwicklung einer menschenähnlichen KI sei eine “Sackgasse”. KI müsse darauf zugeschnitten werden, bei der Lösung aktueller Probleme zu helfen. Dazu zu gehöre etwa der derzeit hohe Energieverbrauch von künstlicher Intelligenz.
11. Dezember 2023, 16 Uhr, Harnack-Haus, Berlin
Gerhard Ertl Lecture 2023 von Preisträger Helmut Schwarz “The Methane Challenge – A Cold Approach to a Hot Problem” Mehr
12. Dezember 2023, Brüssel und Online
Konferenz CHIPS meets Chips: Transatlantic cooperation in semiconductor research Mehr
20. Januar 2024, 18 Uhr, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstr. 38, Berlin
Salon der BBAW Salon Sophie Charlotte 2024: Zeit Mehr
Die Deutsche Hochschulmedizin ist erstaunt über den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, bereits am 13. Dezember einen vom Kabinett beschlossenen Entwurf für ein neues Medizinforschungsgesetz vorzulegen. “Für ein Gesetz, an dem voraussichtlich auch die Länder beteiligt sind und das mutmaßlich mehrere hundert Seiten stark ist, wäre das sehr sportlich”, sagte Frank Wissing, Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentags (MFT) im Gespräch mit Table.Media.
Zudem sei bisher lediglich die Pharmaindustrie in den Prozess mit einbezogen worden. Sowohl die medizinische Hochschulforschung als auch die Medizintechnikfirmen seien bislang außen vor. “Dass wichtige Experten ein Gesetzesvorhaben in nur wenigen Tagen lesen und kommentieren sollen, halte ich bei einem solch komplexen Vorhaben für wenig sinnvoll”, sagte Wissing. Karl Lauterbach hatte erst zwei Tage vor der Vorstellung der Eckpunkte des neuen Gesetzes am Tag der Hochschulmedizin teilgenommen und dort das neue Gesetzesvorhaben angekündigt.
Wissing glaubt, dass die Abwanderung der Krebsforschung des Vorzeigeunternehmens Biontech die Berliner Politik in diesem Jahr aufgeschreckt habe. “Grundsätzlich sehen wir es sehr positiv, dass der Gesundheitsminister die medizinische Forschung mehr in den Fokus rückt und seinen Gestaltungsspielraum nutzt. Das ist seit langer Zeit überfällig”, sagte Wissing.
Im Sinne der Effizienz würde er sich aber einen stärker integrativen Ansatz wünschen. Das gelte auch für die Zusammenarbeit zwischen dem BMBF und dem BMG. “Das BMBF hat über Jahre hinweg die Medizin-Informatik-Initiative und Koordinierungszentren für klinische Studien aufgebaut. Da gibt es schon einiges an Infrastrukturen. Man bekommt nach dem Lesen der Eckpunkte allerdings das Gefühl, dass das im BMG nicht wahrgenommen wird”, sagte der MFT-Generalsekretär.
Neben der Kritik am Zeitplan des Gesundheitsministers gibt es aus Sicht des MFT auch diverse inhaltliche Punkte, die noch zu diskutieren sind. So sprach sich Frank Wissing gegen die Schaffung einer zentralisierten Bundes-Ethikkommission aus. “Noch eine weitere Institution aufzubauen, ist aus unserer Sicht mit Blick auf die dringend erforderliche Harmonisierung nicht zielführend. Vielmehr sollte der Arbeitskreis der Ethikkommissionen durch die Einführung einer verbindlichen Mehrheitsregelung arbeits- und entschlussfähiger gemacht werden”, schlägt Wissing vor.
Er fordert, dass auch die medizinische Hochschulforschung durch das Gesetz bessere Bedingungen bekommt. Wissings Befürchtung: Wenn das Gesetz nur in die Arzneimittel- und Medizinprodukte-Gesetzgebung eingreife, blieben die Bedingungen für Forscher, die nicht direkt an Wirkstoffen oder Medizintechnik forschen, dieselben wie bisher. “Die Beantragung von klinischen Studien muss auch in der akademischen Forschung schneller gehen, das gilt nicht nur für die Industrie.”
Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf die Mustervertragsklauseln. Hier hatte Lauterbach angekündigt, dass das BMG praxistaugliche Mustervertragsklauseln kommunizieren will, die die Verhandlungen zwischen Sponsoren, Prüfzentren und möglichen Dritten dann verkürzen könnten. Laut Wissing sei eine reine Bekanntmachung der Klauseln nicht mehr notwendig. Hier habe die Deutsche Hochschulmedizin gemeinsam mit Pharmaverbänden und weitere Akteuren eine konsolidierte Fassung zur Verfügung gestellt. “Wir hätten uns darüber gefreut, wenn das BMG darauf referiert hätte und sich gleichzeitig darum bemühen würde, diese Klauseln verbindlicher zu machen. Spanien und Frankreich könnten hier Vorbilder sein.” Dieselbe Forderung hatte bereits am Freitag der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) ans BMG gerichtet. tg
Das Bundeskabinett hat im November 2023 den “Nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum” beschlossen. Er soll als “Richtschnur für die deutsche EU-Forschungs- und Innovationspolitik bis 2027” dienen, das BMBF will damit die Bedingungen für die europäische Zusammenarbeit der Forschenden verbinden. Er knüpft unmittelbar an den “Pakt für Forschung und Innovation in Europa” sowie die “Zukunftsstrategie Forschung und Innovation” der Bundesregierung an.
Gemeinsam mit dem Aktionsplan-Beschluss der Bundesregierung wurde auch der Start eines Beratungsgremiums Forum.EU vereinbart. “Zentrale Aufgabe werde die Informationsvermittlung zu aktuellen Entwicklungen in der EU-Forschungs- und Innovationspolitik und Beratung mit den wichtigsten Stakeholdern in Deutschland zu diesem Thema sein” erklärt eine BMBF-Sprecherin auf Anfrage.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begrüßt die Pläne. “Die geplante Einbindung einer Vielzahl von Akteuren in das Forum.EU, darunter insbesondere der verschiedenen Ressorts der Bundesregierung und der Länder, kann einen echten Mehrwert schaffen”, sagt DFG-Präsidentin Katja Becker.
Viele für die Wissenschaft zentrale Themen im Europäischen Forschungsraum würden nicht nur vom Forschungsressort, sondern auch von anderen Ressorts verantwortet, darunter zahlreiche Regulierungen im Daten- und Digitalbereich. Mit dem Forum.EU könnten die Anliegen der Wissenschaft in Deutschland bei forschungsrelevanten Themen auf EU-Ebene in Zukunft noch besser gehört werden.
Die DFG unterstützt speziell das im Aktionsplan vorgesehene Engagement der Bundesregierung für eine forschungsfreundlichere Gestaltung zahlreicher Rahmenbedingungen auf EU-Ebene, zum Beispiel in Bezug auf Datennutzungsbedingungen. Dafür hatte sich die DFG in einer Konsultation des BMBF mit den Wissenschaftsorganisationen und anderen Stakeholdern eingesetzt, die dem “Nationalen Aktionsplan” vorausging.
Auch im Rahmen der “Zukunftsstrategie Forschung und Innovation” hatte die DFG dafür geworben, die weitere Entwicklung des europäischen Regulierungsrahmens so forschungs- und innovationsfreundlich wie möglich mitzugestalten. “Wir würden uns deshalb freuen, wenn die Bundesregierung in Zukunft noch weitere Politikbereiche in den ‘Nationalen Aktionsplan’ einbezieht, bei denen der Einsatz für forschungsfreundliche Regulierungen auf EU-Ebene ebenfalls entscheidend sein kann”, erklärt Becker.
Dies betreffe insbesondere die tierexperimentelle Forschung, die Genforschung und die Forschung an und mit jeglicher Art biologischen Materials aus dem Ausland. “Hier gefährdeten die hohen und stetig zunehmenden gesetzlichen Vorgaben und administrativen Verfahren zum Teil die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Forschung und beförderten dadurch die Verlagerung von Forschungsaktivitäten ins Nicht-EU-Ausland”, warnt die DFG-Präsidentin. nik
Knapp zehn Milliarden Euro weniger könnten im schlimmsten Fall für die europäische Forschung im Zeitraum 2025 bis 2027 zur Verfügung stehen, berichtet Science|Business. 5,3 Milliarden wären es allein bei Horizon Europe – so lautet ein Vorschlag der spanischen Ratspräsidentschaft. Der Rest entfiele auf Programme wie Erasmus+. Damit sollen die in die Höhe schießenden Zinssätze des EU-Rettungsfonds gegenfinanziert werden.
Neben dem Maximalszenario, mit einer Kürzung um 13,5 Prozent, enthält das Arbeitsdokument, das an die Mitgliedsstaaten versendet wurde, zwei weitere Szenarien mit Abschlägen von 6,8 und 3,4 Prozent. Ob die Mitgliedsstaaten den Kürzungen zustimmen, oder doch eine Mittelaufstockung in entsprechender Höhe vornehmen, bleibt unklar. Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Haushaltsproblematik scheint es eher unwahrscheinlich, dass es aus dem größten Mitgliedsstaat dafür ein positives Signal gibt. mw

Was bringt die Zukunft? Das ist die zentrale Frage, die Christian Ehler antreibt. Ob es um den Klimaschutz, die Digitalisierung oder das Potenzial der Kreativbranche für die Demokratie geht: Der Europapolitiker will mit seinen Entscheidungen nicht nur auf aktuelle Entwicklungen reagieren, sondern strategisch wichtige Weichen für die Zukunft stellen.
Auch deshalb interessiert ihn neben der Volkswirtschaftslehre, in der er promoviert hat, vor allem die Forschungspolitik, deren Konsequenzen sich häufig erst zwanzig Jahre später zeigen. 2021 bekam der CDU-Politiker für sein Engagement in diesem Bereich das Bundesverdienstkreuz überreicht. Heute ist er unter anderem Koordinator seiner Fraktion im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie industriepolitischer Sprecher.
Im Sommer konnte sich Ehler die Berichterstatter-Rolle für den Net-Zero Industry Act sichern – eines der zukunftsweisendsten Dossiers, die gerade in Brüssel verhandelt werden. Mit seinem Berichtsentwurf will Ehler erreichen, dass die Industrie weiter in Europa investiert und Arbeitsplätze schafft – alles unter dem Vorzeichen der Nachhaltigkeit.
Im Europa-Parlament sitzt Ehler seit 2004. Aktuell fürchtet er, dass Kommission und Mitgliedsstaaten der strategische Blick fehlt. Mit der Folge, dass die europäische Wettbewerbsfähigkeit durch Regulierungen, durch den Green Deal oder speziell bei der Digitalisierung stark leiden könnte. “Ich habe manchmal das Gefühl, Europa wirft Gesetzgebungen in einen reißenden Fluss und hofft, dass sich die Fahrtrichtung schon verändern wird”, sagt der 59-Jährige. Die CDU nehme den Klimawandel zum Beispiel ernst. “Dennoch sollten wir uns beim Umbau unserer Volkswirtschaften jetzt auf die CO₂-Reduzierung fokussieren, anstatt alle wichtigen Fragen der globalen Ungerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt gleichzeitig anzugehen.”
Seine Herangehensweise beschreibt Christian Ehler, der früher auch als Journalist tätig war, als ungewöhnlich – ebenso wie seine Sozialisierung und seine Hobbys: Als Kind berühmter Schriftsteller habe er gelernt, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. So sei er zwar ein überzeugter Vertreter der sozialen Marktwirtschaft und mit dem typischen ideologischen Rüstzeug eines CDU-Mitglieds ausgestattet. Dennoch habe er aber zum Beispiel sehr große Sympathien für gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer. “Während der großen Finanzkrisen zu Beginn des Jahrtausends wollte ich nicht nur die Finanzmarktaufsicht stärken, sondern auch überlegen, wie Menschen mit einem durchschnittlichen Verdienst sich in Zukunft für das Alter absichern und zu Eigentum kommen können”, erklärt der gebürtige Bayer, der in Brandenburg, Straßburg und Brüssel lebt.
Auch die Genderdebatte hält er für wichtig, schon allein, weil die dramatische Unterrepräsentation von Frauen in Aufsichtsräten und Vorstandsposten geradezu absurd sei. Von diesem differenzierten Blick auf wichtige Themen profitiere er bis heute, auch wenn er einen eher bürgerlichen Weg beschritten habe, zunächst als Unternehmer und dann als CDU- bzw. EVP-Politiker.
In seiner Freizeit sammelt der dreifache Familienvater leidenschaftlich gerne Kunstobjekte – und alte Autos. Seine Kinder finden das zwar peinlich, gibt er zu. Für ihn selbst sei das aber ein Weg, in die Schönheit der Vergangenheit zu blicken – und zwar nicht ohne Melancholie. Von Janna Degener-Storr
Klaus-Dieter Barbknecht bleibt Vorsitzender der Sächsischen Landesrektorenkonferenz. Der Rektor der TU Bergakademie Freiberg wurde für eine dritte Amtszeit als Vorstandsvorsitzender gewählt.
Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München, wurde zum Hochschulmanager des Jahres 2023 gewählt. Hofmann ist seit 2019 Präsident der Technischen Universität München (TUM).
Claudia Höbartner, Chemikerin und Leopoldina-Mitglied, erhält den mit 75.000 Euro dotierten Familie-Hansen-Preis für medizinische Wissenschaft. Gewürdigt wird ihre Forschung in der biomolekularen Chemie funktionaler Nukleinsäuren und die Ermöglichung neuer Anwendungsfälle in der medizinischen Diagnostik und Therapie.
Frank Jacob wird neuer Direktor der ESCP Business School Berlin. Jacob wurde 2002 zum Professor für Marketing an die ESCP berufen und ist seitdem Mitglied des European Department of Marketing.
Annett Kaldich von der Universität Leipzig erhält den Ars legendi-Preis 2023 des Stifterverbands. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr für exzellente Hochschullehre zum Thema “Lehren und Lernen für nachhaltige Entwicklung” vergeben.
Fabian Leendertz, Direktor des Helmholtz-Instituts für One Health in Greifswald, hat den Hamburger Wissenschaftspreis 2023 erhalten. Den mit 100.000 Euro dotierten Preis stiftet die Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve.
Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen erhält ein Aufsichtsratsmandat im Forschungszentrum Jülich GmbH.
Christian Münch erhält die Lichtenberg-Professur an der Goethe-Universität. Der Biochemiker wird insbesondere neurodegenerative Erkrankungen und Krebs auf zellulärer Ebene untersuchen, um neue Ziele für deren Behandlung zu identifizieren.
Ludger Santen wird zum 1. April 2024 Präsident der Universität des Saarlandes. Er hat dort eine Professur für Theoretische Physik.
Siegfried Waldvogel ist neuer Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr. Er baut dort eine neue Abteilung auf, deren Schwerpunkt auf der Elektrosynthese liegt. Waldvogel wechselt von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Mittwoch, 6. Dezember
Marlene Schönberger (Grüne), MdB im Forschungsausschuss, 32
Freitag, 8. Dezember
Reinhard Ploss, Aufsichtsratsvorsitzender Knorr-Bremse AG und ehemaliger Acatech-Präsident, 67
Sonnabend, 9. Dezember
Michael Müller (SPD), ehemaliger Berliner Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator, 58
Europe.Table. Energiewende stärkt Kohäsion. Der Green Deal gilt manchen als Angriff auf den ländlichen Raum. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt nun: Zumindest durch die Energiewende können wirtschaftsschwache Regionen bis 2050 stärker werden – und die Ungleichheit gegenüber Städten verringern. Mehr
Europe. Table. “Gemeinsames Unternehmen für Chips” gegründet. Am ersten Dezember hat die EU-Kommission das Gemeinsame Unternehmen für Chips gegründet. Ziel ist es, das europäische Halbleiterökosystem zu stärken. Dazu wird das Chips Joint Undertaking (JU) Pilotanlagen einrichten. Mehr
Climate.Table. 10 Warnungen der Wissenschaft: Planen für “Overshoot” von 1,5 Grad. Mit einem Update zu neuen Erkenntnissen aus der Klima- und Erdsystemforschung haben sich etwa 200 Wissenschaftler zu Wort gemeldet. Sie weisen unter anderem darauf hin, dass das Überschreiten der globalen Mitteltemperatur von 1,5 Grad schnell unausweichlich wird. Außerdem mahnen sie “robuste Maßnahmen” an, um den erforderlichen Umfang von Kohlenstoff-Entfernung aus der Atmosphäre zu schaffen. Mehr

Das nennen wir einen lebensnahen Hinweis aus der Wissenschaft: Angesichts der aktuellen Wetterbedingungen warnt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) vor zu starker Belastung des Rückens durch unsachgemäßes Schneeschippen. Ihre Tipps:
Bei Nichtbeachtung drohen laut DGOU Zerrungen bis hin zu Blockierungen von Wirbeln oder gar ein Hexenschuss. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels und der ohnehin schon hohen Krankenstände sollte die Befolgung der Ratschläge im allgemeinen Interesse liegen. Markus Weisskopf
der neue Fraunhofer-Präsident Holger Hanselka steht offenbar vor größeren finanziellen Problemen: Der Wirtschaftsplan der Gesellschaft für das kommende Jahr sei nur vorbehaltlich abgesegnet, berichten Insider, die Reform der Compliance und die Aufarbeitung vergangener Ausgaben sei noch nicht abgeschlossen.
Die Schwierigkeiten werden sich fortsetzen. Frauen bei Fraunhofer kritisieren das Geschäftsgebaren ihres Arbeitgebers deutlich. Was sie berichten, erinnerte an einen schlechten Film: Eine Führungsposition wird in Aussicht gestellt, dann aber nicht eingelöst – jedenfalls nicht wirklich. Stattdessen werden Gerüchte über ein angeblich unzureichendes Outcome gestreut, zur Rettung wird dann aus der erhofften Position an der Spitze eine “kollegiale Institutsleitung” – gemeint eine Doppelspitze.
Es sind dann meist die Männer, die über Budget und Personal entscheiden. Sie werden in die weiteren Führungsebenen eingeladen, die Institutsleiterin ist im “kollegialen Duo wie die Blumendeko”, beschreibt es eine der Frauen bei Fraunhofer. Gerade mal 8,5 Prozent sind dort in Führung, im Gegensatz zu etwa 29,9 Prozent bei Max-Planck oder Leibniz.
Aktuelle und frühere Institutsleiterinnen haben Table.Media von ihren Erfahrungen berichtet. Das Ergebnis zeichnet kein gutes Bild einer Organisation, in der man sich gern “Familie” nennt – so geht man nicht miteinander um. Es legt Strukturen offen, die dringend moderner und transparenter werden müssen.
Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre,

In Wissenschaft und Forschung ist es wie in anderen Bereichen: Der Frauenanteil sinkt mit jeder Stufe auf der Karriereleiter. Die jüngste Untersuchung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zum Thema Chancengleichheit offenbart zudem große Unterschiede bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Bei der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft lag der Anteil 2022 bei 29,9 Prozent, bei der Fraunhofer-Gesellschaft lediglich bei 8,5 Prozent. Immerhin verzeichnen alle Außeruniversitären einen Aufwärtstrend bei Frauen in Führungspositionen. Er liegt im Schnitt bei 23,2 Prozent, 1997 waren es 2,9 Prozent.

Warum gibt es so wenige Frauen in der Führung bei Fraunhofer? Research.Table hat in den vergangenen Wochen mit zahlreichen früheren und aktiven Institutsleiterinnen gesprochen. Die Frauen bleiben in diesem Text anonym, sie haben selbst darum gebeten.
Zahlreiche Gesprächspartnerinnen schildern unabhängig voneinander Abläufe, in denen interne Projekte innerhalb fester männlicher Netzwerke des Präsidiums vergeben werden, ohne dass sie eine Chance erhalten, sich zu beteiligen. Viele berichten, dass ihnen auf Ebene der Institutsleitung überraschend ein Mann zur Seite gestellt wurde und diesem ohne weitere Rücksprache die Verantwortung für Personal und Etat übertragen wurde. Hier ein paar O-Töne:
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat insgesamt neun Verbünde, die Sprecher sind Teil des Präsidiums und an entscheidenden Sitzungen beteiligt. In einem Verbund sind Institute gleicher Fachrichtung zusammengeschlossen. In größeren Verbünden wie der für Mikroelektronik sind 15 Institute Mitglied.
Die Sprecher der Verbünde wirken in der Unternehmenspolitik sowie bei der Umsetzung des Funktions- und Finanzierungsmodells der Fraunhofer-Gesellschaft mit. Doch noch nie ist eine Frau als Verbundssprecherin berufen worden. Somit blieb ihnen auch der Weg ins Präsidium versperrt. “Natürlich gibt es aktuell noch weniger Frauen in naturwissenschaftlichen Berufen und dadurch auch in Führungspositionen. Doch eine Null-Prozent-Quote für eine derart wichtige Position lässt sich nicht wirklich begründen”, sagt eine Gesprächspartnerin.
Bei Fraunhofer erklärt man auf Anfrage, dass die Institute “je nach Bedarf von einer einzelnen Person oder von einer kollegialen Institutsleitung geleitet” werden. Bei einer kollegialen Institutsleitung “gibt sich das Institut, in Abstimmung mit dem Vorstand, eine Geschäftsordnung, die die jeweilige Leitungsverantwortung jeder Person regelt und darüber hinaus regelt, welche der Personen auf Zeit oder auf Dauer das Institut geschäftsführend leitet”. Die Verantwortung für die Berufungen für eine Institutsleitung liege beim Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft.
An den insgesamt 76 Fraunhofer-Instituten gibt es aktuell 12 Institutsleiterinnen, davon leiten sechs ihr Institut allein, erklärt ein Sprecher. Das Modell einer Doppelspitze auf Ebene der Institutsleitung ziele darauf ab, “unterschiedliche thematische Bereiche innerhalb der Institute zu schärfen und zu stärken”. Dies sei unabhängig vom Geschlecht der jeweiligen Führungspersönlichkeiten zu betrachten.
Chancengleichheit diene als Fundament für die Innovationskraft der Fraunhofer-Gesellschaft und sei “essenzieller Bestandteil der gesamten Organisationskultur”. Man engagiere sich seit vielen Jahren intensiv dafür, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in allen Karrierestufen zu steigern. Tatsächlich sind aus der sogenannten “Vintage-Class”, die seit 2007 besteht und Führungskräfte bei Fraunhofer hervorbringen soll, 19 Teilnehmende zu Institutsleitern berufen wurden – drei davon waren Frauen.
Bei den Zahlen beruft sich Fraunhofer dann lieber auf den Anteil der Frauen insgesamt, statt das Ergebnis auf Führungsebene zu vertiefen. Der Frauenanteil des “wissenschaftlichen, technischen und administrativen Personals (WTA)” betrage 36,3 Prozent und liege im europäischen Durchschnitt. Auch im Vorstand teilten sich aktuell je zwei Frauen und Männer die Aufgaben.
Das ist korrekt: Elisabeth Ewen ist seit 2001 eine Frau in verschiedenen Funktionen in Spitzenpositionen bei Fraunhofer. Zuletzt war die Juristin “Direktorin Personal und Unternehmenskultur”, sie war bereits in der Zeit des früheren und umstrittenen Präsidenten Reimund Neugebauer Mitglied des Vorstands.
Neugebauer stand der Forschungsgesellschaft von Oktober 2012 an vor. Er legte dieses Jahr im Mai sein Amt nieder, nachdem zuletzt der Bundesrechnungshof seine Ausgaben-Praxis deutlich kritisiert hatte. Das zweite weibliche Vorstandsmitglied ist Sandra Krey. Sie ist dort seit August 2022 für den Bereich Finanzen und Controlling zuständig.
Die Hoffnungen vieler Frauen bei Fraunhofer ruhen nun auf dem Nachfolger Neugebauers, Holger Hanselka. Und auch von politischer Seite gibt es Erwartungen, wie sich in den Reden zur Amtseinführung Anfang Dezember zeigte. Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) etwa wünschte, es möge weniger Wirbel geben, aber mehr Innovationen.
Festrednerin Bettina Stark-Watzinger sagte: “Die Fraunhofer-Gesellschaft, die größte Forschungsorganisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa, wird neu aufgestellt. Sie, Herr Professor Hanselka, verkörpern diesen Aufbruch, diesen Neustart.” Sie benannte ihre Erwartungen, die sie mit dem Neustart verknüpft: Innovationen, die die Industrie verwerten kann, “moderne Governance-Strukturen” und “echte Gleichstellung”.
Ein erstes Gespräch, das der neue Fraunhofer-Präsident mit allen Institutsleiterinnen führen will, wäre beinahe ins neue Jahr verschoben worden. Nun soll es vier Tage vor Weihnachten stattfinden.

Nur bei den formal höher gebildeten Befragten bleibt das Vertrauen in Wissenschaft stabil. Das zeigt das Wissenschaftsbarometer 2023 von Wissenschaft im Dialog. 79 Prozent von ihnen geben an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen (2022: 76 Prozent). Unter den Menschen mit mittlerer und niedriger Bildung ist das Vertrauen mit 52 Prozent (2022: 68 Prozent) beziehungsweise 31 Prozent (2022: 44 Prozent) dagegen um mehr als zehn Prozentpunkte gesunken. Insgesamt gab es einen Rückgang um sechs Prozentpunkte – von 62 Prozent im Jahr 2022 auf 56 Prozent 2023.

Mike Schäfer von der Universität Zürich verweist einerseits auf die noch über dem Vor-Corona-Niveau liegenden Zahlen für das Vertrauen insgesamt. Allerdings blickt er mit Besorgnis auf das “Auseinanderklaffen der Schere zwischen den formal Höhergebildeten, die stark vertrauen und auch in anderen Dimensionen klarer pro Wissenschaft sind, und den formal Niedrigergebildeten, die insgesamt deutlich skeptischer sind”. Diese Kluft sei gewachsen und müsse weiter beobachtet werden. “Hier könnte eine problematische Spaltung entstehen, wenn sich dieser Trend fortschreibt.”
Interessant ist die Betrachtung nach Parteipräferenz: Einen Absturz der Vertrauenswerte gab es insbesondere bei den der CDU nahestehenden Befragten (von 71 auf 52 Prozent), aber auch bei SPD- und FDP-nahen Personen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Ob dies nun eine Folge von wenig wissenschaftsbasierten Diskursen dieser Parteien beispielsweise zum Gebäudeenergiegesetz sei, könne man schwer sagen, meint Rainer Bromme von der Universität Münster. Man sei noch nicht bei einer ähnlichen Spaltung entlang der Parteipräferenzen analog zu den USA angekommen, müsse diese Entwicklung aber beobachten.
Schäfer, gemeinsam mit Rainer Bromme im Wissenschaftsbarometer-Beirat, weist auch auf eine Verbindung mit dem Mediennutzungsverhalten hin: “Formal Höhergebildete nutzen deutlich mehr Nachrichtenmedien und Journalismus, formal Niedrigergebildete nutzen News viel weniger, wenden sich aber beispielsweise signifikant öfter Messengern wie Whatsapp oder Telegram zu.” Auch hier deute sich eine Kluft an.
Diese zeigt sich auch beim Blick auf die Beurteilung des Kommunikationsverhaltens der Wissenschaft. 45 Prozent der formal Niedriggebildeten geben an, dass Wissenschaftler sich zu wenig bemühen, die Öffentlichkeit zu informieren. Bei den Befragten mit mittlerem Abschluss sind es immerhin noch 35 Prozent. Bei beiden Gruppen sind nur 24 Prozent der Meinung, dass Wissenschaft sich genügend um Wissenschaftskommunikation kümmert.
Angesichts des Fachkräftemangels im Mint-Bereich erscheint eine weitere Entwicklung bedenklich: Das Interesse an Natur- und Ingenieurwissenschaft ist zurückgegangen und liegt nun auf einem niedrigen Niveau. Allerdings ist bei diesem Ergebnis zu berücksichtigen, dass sich die Fragestellung leicht verändert hat.

Erstmals wurde die Menschen für das Wissenschaftsbarometer auch zu Künstlicher Intelligenz (KI) in Form von Programmen wie ChatGPT befragt. Dabei zeigte sich: Die Hälfte von ihnen findet es positiv, sich mit Programmen wie ChatGPT komplexe Sachverhalte aus Wissenschaft und Forschung stark vereinfacht erklären lassen zu können. Rund 60 Prozent bewerten es allerdings als bedenklich, dass diese Programme manchmal Falschinformationen zu wissenschaftlichen Themen wiedergeben oder deren Verbreitung erhöhen können. Psychologe Rainer Bromme betont die realistische Einschätzung durch die Befragten: “Dort wo man selbst die Kontrolle behalten kann und ChatGPT aktiv als Werkzeug einsetzt, ist die Bewertung eher positiv”. Etwas weniger positiv sei die Beurteilung, “wenn ChatGPT sozusagen selbstständig agiert, wenn also der Aspekt der Eigenständigkeit des Programms in den Vordergrund gestellt wird”.
Der SPD-Berichterstatter für Wissenschaftskommunikation, Holger Mann, äußert angesichts der rasanten Entwicklung Verständnis für das Misstrauen vieler Menschen gegenüber ChatGPT. “Um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen, sollten wir diese Bedenken ernst nehmen und die Funktionsweise transparent machen.” Und auch in Bezug auf das Vertrauen in Wissenschaft fordert er – unabhängig vom formalen Bildungsniveau – mehr Engagement in der Wissenschaftskommunikation: “Mit den Forschungsmuseen, dem Wissenschaftsjahr oder lokalen Initiativen wie der Nacht der Wissenschaft ist hier bereits viel erreicht. Eine breitere Unterstützung von Citizen Science, des Wissenschaftsjournalismus oder Reallaboren wären weitere wichtige Schritte.”
Gerüchte über eine neue KI namens Q* (ausgesprochen “Q-Star”) haben Spekulationen ausgelöst, dass das kalifornische Unternehmen OpenAI einen wichtigen Fortschritt bei der Entwicklung einer KI erzielt hat, die alle geistigen Fähigkeiten eines Menschen besitzt, Artificial General Intelligence (AGI) genannt.
Vor einem Jahr markierte ChatGPT von OpenAI einen Qualitätssprung in der KI-Entwicklung. Diese Sprachsoftware erzeugt authentische Texte und führt lebensechte Dialoge. Jedoch scheitern ChatGPT und andere leistungsstarke Sprachmodelle oft an einfachen Matheaufgaben, die als Maßstab für logisches Denken gelten – eine wichtige menschliche Fähigkeit. Diese Lücke soll Q*, eine neue KI von OpenAI, nun geschlossen haben und Mathe immerhin auf Grundschulniveau beherrschen.
“Eine AGI wird dramatische Auswirkungen auf jeden Lebensbereich haben”, sagte Ilya Sutskever jüngst bei einem Vortrag. Als Beispiel nennt der Chefwissenschaftler von OpenAI eine AGI, die als Arzt arbeitet. Anders als ein menschlicher Arzt würde sie die gesamte medizinische Literatur kennen, verfüge über Milliarden Stunden klinischer Erfahrung, sei stets verfügbar und billig, schwärmt der Mitgründer von OpenAI.
Hiesige Wissenschaftler sehen jedoch auch große Risiken. “Als Gesellschaft würden wir mit einer AGI nicht verantwortungsvoll umgehen können”, warnt Holger Hoos von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Eine allgemeine KI wäre definitionsgemäß in der Lage, alle menschlichen Berufe zu ersetzen. “Das wäre ein gewaltiges Problem.” Für Menschen sei es existenziell wichtig, sich durch sinnvolle Arbeit in die Gesellschaft einzubringen. Hoos befürchtet zudem, dass eine AGI, einmal erreicht, sich selbst verbessern und eingebaute Sicherungen mit ihrer Intelligenz aushebeln könnte, was zu einem “Kontrollverlust” führen würde. “Forschung, die sich eine AGI zum Ziel setzt, gehört verboten”, fordert der KI-Experte.
Die Sorge, der Schritt zu einer AGI stehe kurz bevor, zerstreuen die Experten jedoch. Sehr viele menschliche Fähigkeiten decke die KI nicht ab, sagt Kristian Kersting von der Technischen Universität Darmstadt. Auch Q* sei keine allgemeine KI, sondern nur der nächste “Verkaufsschlager”, sagt der Professor für KI und maschinelles Lernen. Die angeblichen mathematischen Fähigkeiten von Q* beeindrucken Kersting nicht. Es gebe spezialisierte KI, die Matheaufgaben ebenfalls löse. “In absehbarer Zeit werden wir keine AGI sehen, weil viele Aufgaben viel zu schwierig sind”, sagt Kersting.
Das menschliche Fingerspitzengefühl zum Beispiel sei eine große Herausforderung. So sei es äußerst schwierig, Robotern das Greifen beizubringen. “Und bei AGI will man ja ein einziges System, das alles kann, also Greifen, modellieren, Cello spielen”, sagt der KI-Professor. “Eine AGI müsste in der Lage sein, mit einer komplexen Umwelt zu interagieren”, sagt Hoos. Als Beispiel nennt er eine komplexe Tätigkeit wie das Autofahren. Das vollständig autonome Fahren sei noch in weiter Zukunft, was deutlich mache, dass auch eine AGI noch in weiter Ferne liege.
Ist es dann sinnvoll, sich das Ziel zu setzen, eine AGI zu entwickeln? Immerhin arbeiten OpenAI und auch andere Tech-Firmen gezielt darauf hin. Als “utopisches Ziel” sei AGI interessant, sagt Kersting, “weil es motiviert zu verstehen, was Intelligenz ausmacht.” Das könnte in der Psychiatrie, in der Kognitionswissenschaft oder in der Ökonomie von Nutzen sein. “Wir dürfen jedoch dieses Ziel nicht erreichen.” Das verbiete sich aus seiner Sicht ebenso wie das in Deutschland verbotene Klonen. “Es macht für mich keinen Unterschied, ob man biologisch klont oder mithilfe von Schaltkreisen.”
Jessica Heesen von der Universität Tübingen warnt grundsätzlich davor, künstliche mit menschlicher Intelligenz gleichzusetzen. Viele Menschen dächten, wenn etwas intelligent ist, ist es wie der Mensch, sagt die Philosophin und Medienethikerin. Das sei ein Irrtum. “Es gibt noch viele andere intelligente Wesen außer dem Menschen.” Und es gebe viel mehr, was zum Menschsein dazugehört. “Was uns an AGI Angst macht, ist, dass wir oft irrational handeln und uns vor einer kalten Rationalität fürchten, die viel schlauer ist als wir und dies konsequent durchzieht.”
Heesen kritisiert die aus ihrer Sicht zu allgemeine Forderung, eine KI müsse “menschlichen Werten” folgen. “Viele denken, wenn man etwas am Menschen ausrichtet, ist es schon an sich gut.” Das stimme nicht. Ethische Werte seien kulturell unterschiedlich und müssten ausgehandelt werden, erklärt Heesen. Werte seien ambivalent: “Es ist auch ein Wert, viel Geld zu verdienen.” Die Medienethikerin fordert einen politischen Prozess, um ethische Fragen zur KI zu lösen. “Man muss fragen, wem diese Anwendungen nützen und wem sie schaden”, fordert Heesen.
“Wir wollen keine KI, die uns in allen Stärken und Schwächen reproduziert”, sagt Informatiker Hoos. KI solle helfen, menschliche Schwächen zu erkennen und auszugleichen und “uns unsere Stärken überlassen”. Die Entwicklung einer menschenähnlichen KI sei eine “Sackgasse”. KI müsse darauf zugeschnitten werden, bei der Lösung aktueller Probleme zu helfen. Dazu zu gehöre etwa der derzeit hohe Energieverbrauch von künstlicher Intelligenz.
11. Dezember 2023, 16 Uhr, Harnack-Haus, Berlin
Gerhard Ertl Lecture 2023 von Preisträger Helmut Schwarz “The Methane Challenge – A Cold Approach to a Hot Problem” Mehr
12. Dezember 2023, Brüssel und Online
Konferenz CHIPS meets Chips: Transatlantic cooperation in semiconductor research Mehr
20. Januar 2024, 18 Uhr, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstr. 38, Berlin
Salon der BBAW Salon Sophie Charlotte 2024: Zeit Mehr
Die Deutsche Hochschulmedizin ist erstaunt über den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, bereits am 13. Dezember einen vom Kabinett beschlossenen Entwurf für ein neues Medizinforschungsgesetz vorzulegen. “Für ein Gesetz, an dem voraussichtlich auch die Länder beteiligt sind und das mutmaßlich mehrere hundert Seiten stark ist, wäre das sehr sportlich”, sagte Frank Wissing, Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentags (MFT) im Gespräch mit Table.Media.
Zudem sei bisher lediglich die Pharmaindustrie in den Prozess mit einbezogen worden. Sowohl die medizinische Hochschulforschung als auch die Medizintechnikfirmen seien bislang außen vor. “Dass wichtige Experten ein Gesetzesvorhaben in nur wenigen Tagen lesen und kommentieren sollen, halte ich bei einem solch komplexen Vorhaben für wenig sinnvoll”, sagte Wissing. Karl Lauterbach hatte erst zwei Tage vor der Vorstellung der Eckpunkte des neuen Gesetzes am Tag der Hochschulmedizin teilgenommen und dort das neue Gesetzesvorhaben angekündigt.
Wissing glaubt, dass die Abwanderung der Krebsforschung des Vorzeigeunternehmens Biontech die Berliner Politik in diesem Jahr aufgeschreckt habe. “Grundsätzlich sehen wir es sehr positiv, dass der Gesundheitsminister die medizinische Forschung mehr in den Fokus rückt und seinen Gestaltungsspielraum nutzt. Das ist seit langer Zeit überfällig”, sagte Wissing.
Im Sinne der Effizienz würde er sich aber einen stärker integrativen Ansatz wünschen. Das gelte auch für die Zusammenarbeit zwischen dem BMBF und dem BMG. “Das BMBF hat über Jahre hinweg die Medizin-Informatik-Initiative und Koordinierungszentren für klinische Studien aufgebaut. Da gibt es schon einiges an Infrastrukturen. Man bekommt nach dem Lesen der Eckpunkte allerdings das Gefühl, dass das im BMG nicht wahrgenommen wird”, sagte der MFT-Generalsekretär.
Neben der Kritik am Zeitplan des Gesundheitsministers gibt es aus Sicht des MFT auch diverse inhaltliche Punkte, die noch zu diskutieren sind. So sprach sich Frank Wissing gegen die Schaffung einer zentralisierten Bundes-Ethikkommission aus. “Noch eine weitere Institution aufzubauen, ist aus unserer Sicht mit Blick auf die dringend erforderliche Harmonisierung nicht zielführend. Vielmehr sollte der Arbeitskreis der Ethikkommissionen durch die Einführung einer verbindlichen Mehrheitsregelung arbeits- und entschlussfähiger gemacht werden”, schlägt Wissing vor.
Er fordert, dass auch die medizinische Hochschulforschung durch das Gesetz bessere Bedingungen bekommt. Wissings Befürchtung: Wenn das Gesetz nur in die Arzneimittel- und Medizinprodukte-Gesetzgebung eingreife, blieben die Bedingungen für Forscher, die nicht direkt an Wirkstoffen oder Medizintechnik forschen, dieselben wie bisher. “Die Beantragung von klinischen Studien muss auch in der akademischen Forschung schneller gehen, das gilt nicht nur für die Industrie.”
Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf die Mustervertragsklauseln. Hier hatte Lauterbach angekündigt, dass das BMG praxistaugliche Mustervertragsklauseln kommunizieren will, die die Verhandlungen zwischen Sponsoren, Prüfzentren und möglichen Dritten dann verkürzen könnten. Laut Wissing sei eine reine Bekanntmachung der Klauseln nicht mehr notwendig. Hier habe die Deutsche Hochschulmedizin gemeinsam mit Pharmaverbänden und weitere Akteuren eine konsolidierte Fassung zur Verfügung gestellt. “Wir hätten uns darüber gefreut, wenn das BMG darauf referiert hätte und sich gleichzeitig darum bemühen würde, diese Klauseln verbindlicher zu machen. Spanien und Frankreich könnten hier Vorbilder sein.” Dieselbe Forderung hatte bereits am Freitag der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) ans BMG gerichtet. tg
Das Bundeskabinett hat im November 2023 den “Nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum” beschlossen. Er soll als “Richtschnur für die deutsche EU-Forschungs- und Innovationspolitik bis 2027” dienen, das BMBF will damit die Bedingungen für die europäische Zusammenarbeit der Forschenden verbinden. Er knüpft unmittelbar an den “Pakt für Forschung und Innovation in Europa” sowie die “Zukunftsstrategie Forschung und Innovation” der Bundesregierung an.
Gemeinsam mit dem Aktionsplan-Beschluss der Bundesregierung wurde auch der Start eines Beratungsgremiums Forum.EU vereinbart. “Zentrale Aufgabe werde die Informationsvermittlung zu aktuellen Entwicklungen in der EU-Forschungs- und Innovationspolitik und Beratung mit den wichtigsten Stakeholdern in Deutschland zu diesem Thema sein” erklärt eine BMBF-Sprecherin auf Anfrage.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begrüßt die Pläne. “Die geplante Einbindung einer Vielzahl von Akteuren in das Forum.EU, darunter insbesondere der verschiedenen Ressorts der Bundesregierung und der Länder, kann einen echten Mehrwert schaffen”, sagt DFG-Präsidentin Katja Becker.
Viele für die Wissenschaft zentrale Themen im Europäischen Forschungsraum würden nicht nur vom Forschungsressort, sondern auch von anderen Ressorts verantwortet, darunter zahlreiche Regulierungen im Daten- und Digitalbereich. Mit dem Forum.EU könnten die Anliegen der Wissenschaft in Deutschland bei forschungsrelevanten Themen auf EU-Ebene in Zukunft noch besser gehört werden.
Die DFG unterstützt speziell das im Aktionsplan vorgesehene Engagement der Bundesregierung für eine forschungsfreundlichere Gestaltung zahlreicher Rahmenbedingungen auf EU-Ebene, zum Beispiel in Bezug auf Datennutzungsbedingungen. Dafür hatte sich die DFG in einer Konsultation des BMBF mit den Wissenschaftsorganisationen und anderen Stakeholdern eingesetzt, die dem “Nationalen Aktionsplan” vorausging.
Auch im Rahmen der “Zukunftsstrategie Forschung und Innovation” hatte die DFG dafür geworben, die weitere Entwicklung des europäischen Regulierungsrahmens so forschungs- und innovationsfreundlich wie möglich mitzugestalten. “Wir würden uns deshalb freuen, wenn die Bundesregierung in Zukunft noch weitere Politikbereiche in den ‘Nationalen Aktionsplan’ einbezieht, bei denen der Einsatz für forschungsfreundliche Regulierungen auf EU-Ebene ebenfalls entscheidend sein kann”, erklärt Becker.
Dies betreffe insbesondere die tierexperimentelle Forschung, die Genforschung und die Forschung an und mit jeglicher Art biologischen Materials aus dem Ausland. “Hier gefährdeten die hohen und stetig zunehmenden gesetzlichen Vorgaben und administrativen Verfahren zum Teil die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Forschung und beförderten dadurch die Verlagerung von Forschungsaktivitäten ins Nicht-EU-Ausland”, warnt die DFG-Präsidentin. nik
Knapp zehn Milliarden Euro weniger könnten im schlimmsten Fall für die europäische Forschung im Zeitraum 2025 bis 2027 zur Verfügung stehen, berichtet Science|Business. 5,3 Milliarden wären es allein bei Horizon Europe – so lautet ein Vorschlag der spanischen Ratspräsidentschaft. Der Rest entfiele auf Programme wie Erasmus+. Damit sollen die in die Höhe schießenden Zinssätze des EU-Rettungsfonds gegenfinanziert werden.
Neben dem Maximalszenario, mit einer Kürzung um 13,5 Prozent, enthält das Arbeitsdokument, das an die Mitgliedsstaaten versendet wurde, zwei weitere Szenarien mit Abschlägen von 6,8 und 3,4 Prozent. Ob die Mitgliedsstaaten den Kürzungen zustimmen, oder doch eine Mittelaufstockung in entsprechender Höhe vornehmen, bleibt unklar. Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Haushaltsproblematik scheint es eher unwahrscheinlich, dass es aus dem größten Mitgliedsstaat dafür ein positives Signal gibt. mw

Was bringt die Zukunft? Das ist die zentrale Frage, die Christian Ehler antreibt. Ob es um den Klimaschutz, die Digitalisierung oder das Potenzial der Kreativbranche für die Demokratie geht: Der Europapolitiker will mit seinen Entscheidungen nicht nur auf aktuelle Entwicklungen reagieren, sondern strategisch wichtige Weichen für die Zukunft stellen.
Auch deshalb interessiert ihn neben der Volkswirtschaftslehre, in der er promoviert hat, vor allem die Forschungspolitik, deren Konsequenzen sich häufig erst zwanzig Jahre später zeigen. 2021 bekam der CDU-Politiker für sein Engagement in diesem Bereich das Bundesverdienstkreuz überreicht. Heute ist er unter anderem Koordinator seiner Fraktion im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie industriepolitischer Sprecher.
Im Sommer konnte sich Ehler die Berichterstatter-Rolle für den Net-Zero Industry Act sichern – eines der zukunftsweisendsten Dossiers, die gerade in Brüssel verhandelt werden. Mit seinem Berichtsentwurf will Ehler erreichen, dass die Industrie weiter in Europa investiert und Arbeitsplätze schafft – alles unter dem Vorzeichen der Nachhaltigkeit.
Im Europa-Parlament sitzt Ehler seit 2004. Aktuell fürchtet er, dass Kommission und Mitgliedsstaaten der strategische Blick fehlt. Mit der Folge, dass die europäische Wettbewerbsfähigkeit durch Regulierungen, durch den Green Deal oder speziell bei der Digitalisierung stark leiden könnte. “Ich habe manchmal das Gefühl, Europa wirft Gesetzgebungen in einen reißenden Fluss und hofft, dass sich die Fahrtrichtung schon verändern wird”, sagt der 59-Jährige. Die CDU nehme den Klimawandel zum Beispiel ernst. “Dennoch sollten wir uns beim Umbau unserer Volkswirtschaften jetzt auf die CO₂-Reduzierung fokussieren, anstatt alle wichtigen Fragen der globalen Ungerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt gleichzeitig anzugehen.”
Seine Herangehensweise beschreibt Christian Ehler, der früher auch als Journalist tätig war, als ungewöhnlich – ebenso wie seine Sozialisierung und seine Hobbys: Als Kind berühmter Schriftsteller habe er gelernt, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. So sei er zwar ein überzeugter Vertreter der sozialen Marktwirtschaft und mit dem typischen ideologischen Rüstzeug eines CDU-Mitglieds ausgestattet. Dennoch habe er aber zum Beispiel sehr große Sympathien für gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer. “Während der großen Finanzkrisen zu Beginn des Jahrtausends wollte ich nicht nur die Finanzmarktaufsicht stärken, sondern auch überlegen, wie Menschen mit einem durchschnittlichen Verdienst sich in Zukunft für das Alter absichern und zu Eigentum kommen können”, erklärt der gebürtige Bayer, der in Brandenburg, Straßburg und Brüssel lebt.
Auch die Genderdebatte hält er für wichtig, schon allein, weil die dramatische Unterrepräsentation von Frauen in Aufsichtsräten und Vorstandsposten geradezu absurd sei. Von diesem differenzierten Blick auf wichtige Themen profitiere er bis heute, auch wenn er einen eher bürgerlichen Weg beschritten habe, zunächst als Unternehmer und dann als CDU- bzw. EVP-Politiker.
In seiner Freizeit sammelt der dreifache Familienvater leidenschaftlich gerne Kunstobjekte – und alte Autos. Seine Kinder finden das zwar peinlich, gibt er zu. Für ihn selbst sei das aber ein Weg, in die Schönheit der Vergangenheit zu blicken – und zwar nicht ohne Melancholie. Von Janna Degener-Storr
Klaus-Dieter Barbknecht bleibt Vorsitzender der Sächsischen Landesrektorenkonferenz. Der Rektor der TU Bergakademie Freiberg wurde für eine dritte Amtszeit als Vorstandsvorsitzender gewählt.
Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München, wurde zum Hochschulmanager des Jahres 2023 gewählt. Hofmann ist seit 2019 Präsident der Technischen Universität München (TUM).
Claudia Höbartner, Chemikerin und Leopoldina-Mitglied, erhält den mit 75.000 Euro dotierten Familie-Hansen-Preis für medizinische Wissenschaft. Gewürdigt wird ihre Forschung in der biomolekularen Chemie funktionaler Nukleinsäuren und die Ermöglichung neuer Anwendungsfälle in der medizinischen Diagnostik und Therapie.
Frank Jacob wird neuer Direktor der ESCP Business School Berlin. Jacob wurde 2002 zum Professor für Marketing an die ESCP berufen und ist seitdem Mitglied des European Department of Marketing.
Annett Kaldich von der Universität Leipzig erhält den Ars legendi-Preis 2023 des Stifterverbands. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr für exzellente Hochschullehre zum Thema “Lehren und Lernen für nachhaltige Entwicklung” vergeben.
Fabian Leendertz, Direktor des Helmholtz-Instituts für One Health in Greifswald, hat den Hamburger Wissenschaftspreis 2023 erhalten. Den mit 100.000 Euro dotierten Preis stiftet die Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve.
Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen erhält ein Aufsichtsratsmandat im Forschungszentrum Jülich GmbH.
Christian Münch erhält die Lichtenberg-Professur an der Goethe-Universität. Der Biochemiker wird insbesondere neurodegenerative Erkrankungen und Krebs auf zellulärer Ebene untersuchen, um neue Ziele für deren Behandlung zu identifizieren.
Ludger Santen wird zum 1. April 2024 Präsident der Universität des Saarlandes. Er hat dort eine Professur für Theoretische Physik.
Siegfried Waldvogel ist neuer Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr. Er baut dort eine neue Abteilung auf, deren Schwerpunkt auf der Elektrosynthese liegt. Waldvogel wechselt von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Mittwoch, 6. Dezember
Marlene Schönberger (Grüne), MdB im Forschungsausschuss, 32
Freitag, 8. Dezember
Reinhard Ploss, Aufsichtsratsvorsitzender Knorr-Bremse AG und ehemaliger Acatech-Präsident, 67
Sonnabend, 9. Dezember
Michael Müller (SPD), ehemaliger Berliner Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator, 58
Europe.Table. Energiewende stärkt Kohäsion. Der Green Deal gilt manchen als Angriff auf den ländlichen Raum. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt nun: Zumindest durch die Energiewende können wirtschaftsschwache Regionen bis 2050 stärker werden – und die Ungleichheit gegenüber Städten verringern. Mehr
Europe. Table. “Gemeinsames Unternehmen für Chips” gegründet. Am ersten Dezember hat die EU-Kommission das Gemeinsame Unternehmen für Chips gegründet. Ziel ist es, das europäische Halbleiterökosystem zu stärken. Dazu wird das Chips Joint Undertaking (JU) Pilotanlagen einrichten. Mehr
Climate.Table. 10 Warnungen der Wissenschaft: Planen für “Overshoot” von 1,5 Grad. Mit einem Update zu neuen Erkenntnissen aus der Klima- und Erdsystemforschung haben sich etwa 200 Wissenschaftler zu Wort gemeldet. Sie weisen unter anderem darauf hin, dass das Überschreiten der globalen Mitteltemperatur von 1,5 Grad schnell unausweichlich wird. Außerdem mahnen sie “robuste Maßnahmen” an, um den erforderlichen Umfang von Kohlenstoff-Entfernung aus der Atmosphäre zu schaffen. Mehr

Das nennen wir einen lebensnahen Hinweis aus der Wissenschaft: Angesichts der aktuellen Wetterbedingungen warnt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) vor zu starker Belastung des Rückens durch unsachgemäßes Schneeschippen. Ihre Tipps:
Bei Nichtbeachtung drohen laut DGOU Zerrungen bis hin zu Blockierungen von Wirbeln oder gar ein Hexenschuss. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels und der ohnehin schon hohen Krankenstände sollte die Befolgung der Ratschläge im allgemeinen Interesse liegen. Markus Weisskopf