Scharfe Kritik übt der Militärhistoriker Sönke Neitzel am geplanten neuen Wehrdienst, den Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben. Im Podcast „Table Today„ sagte er, ohne einen verpflichtenden Dienst würde die Bundeswehr in absehbarer Zeit nicht mehr Personal gewinnen können. Das vom geschäftsführenden Verteidigungsminister Boris Pistorius entwickelte Modell basiert auf Freiwilligkeit. Die Union wollte ursprünglich einen verpflichtenden Wehrdienst. Neitzel hält vor allem der SPD mangelnden Realitätssinn vor. „Ich frage mich, was soll eigentlich noch passieren? Sollen die Kosaken an den Seelower Höhen stehen, bevor sich die SPD dazu befleißigt fühlt, dass wir die Wehrpflicht vielleicht brauchen?“