Veröffentlicht: 12.03.2025,
Letzte Aktualisierung: 12.03.2025

Das schwedische Start-up Northvolt hat in Schweden Insolvenz angemeldet, gibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Der Batteriehersteller war lange Zeit einer der großen Hoffnungsträger Europas gewesen, denn die Batterie-Industrie wird derzeit von chinesischen Unternehmen wie CATL dominiert. Northvolt hatte in den vergangenen Monaten jedoch eher mit Schulden und vergeblichen Rettungsaktionen Schlagzeilen gemacht.
Das Unternehmen habe sämtliche Möglichkeiten wie eine finanzielle Restrukturierung und die Unterstützung der Investoren geprüft, bevor es sich zu dem Schritt entschieden habe, so Northvolt. „Für mich persönlich bleibt es entscheidend, dass Europa eine eigene Batterieindustrie hat. Doch der Aufbau einer solchen Industrie ist ein Marathon, der Geduld und langfristiges Engagement aller Beteiligten erfordert“, sagt Tom Johnstone, Interimsvorsitzender des Vorstands von Northvolt. Ein Treuhänder wird nun den Verkauf des Unternehmens und seiner Vermögenswerte sowie die Begleichung ausstehender Rechnungen überprüfen.
Northvolt war 2016 von dem ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson gegründet worden, um den dominierenden chinesischen Firmen Konkurrenz zu machen. Dafür hatte vor etwa einem Jahr der Bau der Gigafabrik Northvolt Drei in Schleswig-Holstein begonnen. Die deutsche Tochterfirma Northvolt Deutschland hat keine Insolvenz angemeldet und hat zunächst angekündigt, den Betrieb fortzusetzen. Was die Insolvenz für die Gigafabrik in Schleswig-Holstein bedeutet, ist derzeit noch unklar. Vermutlich könne die Fabrik jedoch von einem anderen Hersteller übernommen werden, sagte Patrick Plötz vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung dem NDR.
Zuletzt hatte Northvolt mutmaßlich auch über eine Partnerschaft mit CATL, dem dominierenden chinesischen Hersteller von Elektroautobatterien, nachgedacht. Pan Jian, Stellvertretender Vorsitzender von CATL, erklärte damals jedoch, dass das keine Priorität für CATL sei. Derzeit besitzt CATL europäische Produktionsstätten in Deutschland und Ungarn, weitere sind in Planung. ek