Veröffentlicht: 08.11.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025
Die neuen EU-Regelungen zum Umgang mit Batterien und Batterieabfällen sollen die Umweltbelastung reduzieren, aber auch die Abhängigkeit von Rohstoffen aus Drittländern verringern, insbesondere aus China.
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Im Juli hat die EU-Kommission ihren ordnungspolitischen Rahmen für Batterien aktualisiert. Die Regulierung enthält Auflagen über den gesamten Lebenszyklus einer Batterie. So müssen die Hersteller künftig den CO₂-Fußabdruck angeben sowie Mindestwerte für Recyclinganteile und bestimmte Sorgfaltspflichten einhalten. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, Batterien umweltfreundlicher zu machen und die Regeln innerhalb der EU zu vereinheitlichen.
Die Verordnung soll die EU bei wichtigen Rohstoffen für Batterien auch weniger abhängig von China machen. Die spanische Umweltministerin erklärte ausdrücklich, dass die EU „kritische Rohstoffe wiederverwenden muss, anstatt sich auf die Versorgung durch Drittländer zu verlassen“.
Dies entspricht den Zielen, die im sogenannten „Critical Raw Materials Act“ der EU festgelegt sind. Dieser enthält umfassende Lokalisierungsziele für kritische Rohstoffe bis 2030 (siehe Grafik).
Mit Blick auf Batterien dürften diese Ziele angesichts der Vormachtstellung Chinas bei zentralen Rohstoffen nur schwer zu erreichen sein. So verarbeitet China beispielsweise 77 Prozent des weltweiten Kobalts, 65 Prozent des Lithiums und 90 Prozent des Grafits.
Durch die Mindestvorgabe von Recyclinganteilen in der Verordnung könnte die Abhängigkeit von in gewonnenen und verarbeiteten Materialien verringert werden. Aber auch hier wird die EU ihre Kapazitäten massiv ausbauen müssen. 2019 verfügte China über 68 Prozent der weltweiten Recyclingkapazitäten für Batterien.
Die Batterieverordnung ist zwar ein erster Schritt zur Diversifizierung der Lieferketten, sie dürfte jedoch nicht ausreichen, um die von der EU erklärten Ziele zu erreichen: Die Unternehmen müssen bei der Umsetzung der Lokalisierungsziele eine wichtige Rolle spielen und in die Festlegung geeigneter Diversifizierungsmaßnahmen einbezogen werden.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.