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Lieferketten: Morddrohungen gegen Bananen-Gewerkschafter in Ecuador

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Veröffentlicht: 11.10.2023,
Letzte Aktualisierung: 27.05.2025

In Ecuador erhielten drei Gewerkschafterinnen, die Arbeiter auf Bananenplantagen organisieren, Morddrohungen per Messenger-Nachricht. Sie sollten aufhören, die Arbeiter zu „belästigen“, ist in der Nachricht zu lesen, welche die Gewerkschaft ASTAC veröffentlicht hat.  

In Ecuador arbeiten mehrere hunderttausend Menschen auf Bananenplantagen, teilweise unter unwürdigen Bedingungen. Auch deutsche Supermarktketten verkaufen die Früchte, ein Viertel der hiesigen Bananen stammt von dort. NGOs und Gewerkschaften machen seit Jahren Druck, damit sich die Verhältnisse verbessern. Schwierig wird die Gemengelage aufgrund des Vormarschs der Drogenmafia in dem Land.

Die Gewerkschaft ASTAC vermutet Bananenproduzenten hinter den Drohungen, die sich schon lange an der Arbeit der Gewerkschaft störten. Als Beleg führt sie an, dass die Absender der Drohung kein Schutzgeld gefordert hätten, sondern die Arbeit der drei Frauen kritisiert hätten. Bereits 2018 habe es Morddrohungen gegen den Koordinator von ASTAC, Jorge Acosta, gegeben, heißt es in einem Brief, den Oxfam mit anderen Organisationen wie Misereor, der FES und dem ECCHR an den ecuadorianischen Präsidenten und internationale Stellen geschrieben hat. Die jüngsten Verletzungen seien erneut eine Verletzung der Vereinigungsfreiheit im Bananensektor des Landes.

Laut dem deutschen Lieferkettengesetz müssen Unternehmen sich mit Risiken in ihrer tiefen Lieferkette beschäftigen, wenn sie davon Kenntnis erlangen. Insofern müssen deutsche Supermarktketten sich mit dem Thema auseinandersetzen. Das dürfte in der Gemengelage in Ecuador momentan ein schwieriges Unterfangen sein. cd

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