Veröffentlicht: 15.01.2023,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

Berlin.Table: Herr Giegold, Sie sind jetzt seit gut einem Jahr beamteter Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Vermissen Sie dort die Freiheit, die sie zuvor im EU-Parlament oder bei Attac hatten?
Sven Giegold: Die Vorstellung, dass man im Ministerium eingebunden ist und in Brüssel frei, ist lustig. Denn wer nur die eigene Meinung vertritt, bleibt wirkungslos. Sobald man nach politischer Macht strebt, um ökologische und soziale Veränderungen zu erreichen, muss man immer in Organisationen gemeinsam handeln und damit auch Kompromisse vertreten. Bei Attac galt das noch stärker, weil dort das Bündnis früher besonders breit war. Insofern war die Arbeit in den NGOs für mich eine wunderbare Vorbereitung für Parlament und Regierung.