Veröffentlicht: 02.09.2024,
Letzte Aktualisierung: 28.05.2025

Als Reaktion auf die Alleingänge von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán zu Beginn der EU-Ratspräsidentschaft seines Landes will auch Estland vorübergehend keine Ministerinnen und Minister zu Treffen nach Ungarn schicken. „Ungarn hat durch sein Handeln seine Rolle als EU-Ratspräsidentschaft missbraucht und damit seine Glaubwürdigkeit ernsthaft untergraben“, sagte ein Sprecher der Regierung in Tallinn dem estnischen Rundfunk.
Zuvor hatten bereits Schweden und Litauen beschlossen, keine Minister nach Ungarn zu schicken, während Lettland einzelfallbezogen über eine Teilnahme entscheiden will. An offiziellen EU-Treffen in Brüssel werde Estland weiterhin wie bisher teilnehmen, sagte der Sprecher.
Viktor Orbán war im Juli ohne Absprache mit anderen EU-Staaten überraschend zu Kremlchef Wladimir Putin nach Moskau gereist und hatte dafür deutliche Kritik geerntet. Kritik kam auch aus Estland, das zu den entschiedensten Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine zählt. Ungarn hat die EU-Ratspräsidentschaft noch bis Ende des Jahres inne. Dann folgt Polen. dpa