Analyse

Raphaël Glucksmann: „Es fehlt eine europäische Anti-Korruptionsbehörde“

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Veröffentlicht: 19.01.2023,
Letzte Aktualisierung: 30.05.2025

Porträtfoto von Raphaël Glucksmann vor einem Mikrofon im Europaparlament. Er bewegt beim Sprechen seine Hand und trägt einen blauen Anzug.
Raphaël Glucksmann ist Chef des Ausschusses zu Einflussnahme aus dem Ausland auf demokratische Prozesse in der EU (INGE2).


Herr Glucksmann, seit Jahren wird diskutiert, die Transparenz im Europäischen Parlament zu verbessern. Kommt jetzt etwas in Bewegung?
Der Moment ist jetzt da, den alle ergreifen müssen, die seit Jahren auf erweiterte Transparenzregeln drängen. Alle, die die Institution besser gegen Interessenkonflikte und ausländische Einflüsse schützen wollen, müssen jetzt handeln. Wir müssen diesen Moment nutzen, da die Aufmerksamkeit der Medien und auch von Pressure Groups da ist, und die fälligen Reformen umsetzen.

Was macht diese neue Dynamik so besonders?
Die Christdemokraten und Konservativen im Parlament haben lange Zeit Reformen für mehr Transparenz und Offenlegung von Interessenkonflikten blockiert. Jetzt beobachte ich einen deutlichen Wandel in der christdemokratischen Parteienfamilie EVP. Diese Veränderung wurde mit angestoßen von der Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. Sie hat verstanden, dass dies auch ein Momentum für sie als Politikerin ist. Sie macht die Reform der Transparenzregeln jener Institution, der sie vorsteht, zu ihrer eigenen Sache. Und das eröffnet ein neues Zeitfenster.

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EU Korruption Europäisches Parlament Europäische Kommission Roberta Metsola Eva Kaili